Deutsche Hockey Zeitung:


WM 2006 Prognose

WM Prognose 01 - 12. Januar 2006

Volker Fried

„Mentale Verfassung entscheidend“

Foto © DHZ Winters

Foto (© Winters): Volker Fried (rechts) vor über 20 Jahren: hier im September 1984 bei der Ehrung der drei damaligen Olympia-Silbermedaillengewinner von Rot-Weiß Köln (neben Fried zu erkennen Stefan Blöcher und Uli Hänel) durch den Vorsitzenden des Westdeutschen Hockey-Verbandes, Hans Bürger (links). Trikotwerbung war für Nationalspieler zu jenen Zeiten noch verboten!

 

Den Auftakt zu dieser WM-Serie haben wir mit Volker Fried gemacht. Der Kölner ist eine der profilitiertesten Figuren im deutschen Hockey: Olympiasieger 1992, darüber hinaus noch Silbermedaillengewinner 1984 und 1988 (und 1996 ein viertes Mal bei Olympia dabei). Herren-Weltmeisterschaften hat Volker Fried drei bestritten: 1982 (Zweiter), 1986 (Dritter) und 1990 (Vierter), den WM-Titel gab es für ihn als Juniorenspieler (1982). Mit 290 A-Länderspielen zwischen 1980 und 1996 war Fried lange Jahr deutscher Rekordnationalspieler. Der 44-Jährige arbeitet heute als Trainer beim Düsseldorfer HC.

 

Frage 1

Werden Sie selbst (und wie oft bzw. an welchen Tagen) bei der WM in Mönchengladbach sein?

Ich werde natürlich versuchen, möglichst viele Spiele, insbesondere die Spiele der deutschen Mannschaft, aber auch der anderen Top-Nationen wie Australien, Holland oder Spanien anzuschauen. Darüber hinaus plant Michael Hilgers ein Einlagespiel der 92er-Olympiamannschaft in den WM-Spielplan im Warsteiner HockeyPark einzubauen, also ein weiterer wichtiger Grund und eine wunderbare Gelegenheit, ein Wiedersehen mit alten Weggefährten in einem tollen Umfeld zu feiern. Vielleicht ist für mich zusätzlich noch ein Einsatz bei der inoffiziellen Ü45-WM drin, aber dies ist zur Zeit noch sehr fraglich.

 

Frage 2

Was erwarten Sie von der Turnierveranstaltung?

Zunächst einmal freue ich mich sehr, 14 Tage absolutes Top-Hockey in nächster Nachbarschaft sehen zu können. Darüber hinaus erwarte ich eine herausragend organisierte WM-Veranstaltung, sind doch mit Jo Hürter als OK-Chef und Micki Hilgers als Geschäftsführer des HockeyParks zwei ehemalige Aktive in zentralen Positionen für das Gelingen dieser WM mitverantwortlich. Ich bin überzeugt, dass wir eine der schönsten WM-Veranstaltungen überhaupt erleben werden und viel Spaß im Kreis der großen weltweiten Hockeyfamilie haben werden.

 

Frage 3

Wer ist Ihr Favorit auf den Hockey-Weltmeistertitel 2006?

Australien macht zur Zeit sicherlich den stärksten Eindruck, aber die WM beginnt erst in einem guten halben Jahr, und dann werden die anderen Top-Nationen wie Holland, Spanien und natürlich Deutschland wieder alle auf einer Augenhöhe mit den Aussies sein. Dann wird es spannend zu beobachten, welches Team am besten „drauf“ sein wird und welche grundsätzlichen Spieltaktiken und vor allem Eckenvarianten besonders in den entscheidenden Spielphasen gezeigt werden.

 

Frage 4

Wie hoch ist die Chance, dass die deutsche Mannschaft ihren 2002 gewonnenen Titel erfolgreich verteidigen kann? Und auf welchem Platz wird sie die WM 2006 abschließen?

Die deutsche Mannschaft hat wie schon immer in den letzten 25 Jahren eine sehr ernste Chance, Weltmeister zu werden. Bei der engen Leistungsdichte insbesondere der Teams aus Australien, Holland, Spanien und Deutschland wird letztlich die viel zitierte Tagesform und noch mehr die mentale Verfassung entscheiden, wer in Mönchengladbach Weltmeister wird.

 

Frage 5

Wie kann die Hockey-WM 2006 für die Popularisierung unserer Sportart in Deutschland genutzt werden?

Die Hockey-WM 2006 in Mönchengladbach wird die jetzige Position der Sportart Hockey in der deutschen Öffentlichkeit sowie der Sportfachwelt und in den Medien weiter stärken, aber nicht grundlegend verändern. Die Werte, welche man im Allgemeinen mit der Sportart Hockey verbindet, wird man sicherlich mit der WM 2006 in Mönchengladbach bestätigt finden, aber einen neuen Hockeyboom oder einen merklichen Anstieg der Mitglieder darf man nicht erwarten.

 
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Hinweis

Das Jahr 2006 mit dem deutschen WM-Heimspiel in Mönchengladbach hat begonnen. Bis zur Weltmeisterschaft im September wird sich jede Woche ein anderer Hockeyexperte mit seiner Prognose in der DHZ zu Wort melden.

Die Fragen werden immer die gleichen fünf sein, die Antworten fallen sebstverständlich unterschiedlich aus. Aber darin liegt ja gerade der Reiz.

Seit 1.7.2006 verantwortlich:

 

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