Schottland nach Sieg im „Battle of Britain“ kurz vor dem Halbfinaleinzug

Die schottische Nationalmannschaft hat durch einen sensationellen 4:2 (1:1)-Erfolg über Erzrivale England das Tor zum Halbfinale bei der Hockey-Europameisterschaft in Leipzig weit aufgestoßen. Dem Team des deutschen Trainers Mathias Ahrens reicht damit im letzten Gruppenspiel gegen Belgien am Donnerstag voraussichtlich schon ein Remis, sollte Deutschland im Anschluss nicht deutlich gegen England unterliegen.

Die Partie der beiden Inselteams begann mit einem Paukenschlag, als Matt Daley gleich die erste englische Ecke per Flachschlenzer verwandeln konnte (2.). Doch Schottland zeigte sich kaum geschockt und kam immer wieder mit gekonntem Kombinationsspiel gefährlich in den Kreis der Inselnachbarn. In der achtzehnten Minute gelang John Christie mit einem satten Eckennachschuss der zu diesem Zeitpunkt verdiente Ausgleich. Auch die nächste Großchance gehörte der Ahrens-Truppe, doch Keeper Jon Ebsworth bewies bei einem Flachschuss von Douglas Simpson seine Klasse. Die Schlussphase der ersten Hälfte gehörte dann jedoch dem Olympiasieger von 1988. Aber weder Ben Hawes (28.) noch Matt Daly (31.) konnten den starken Alistair McGregor im schottischen Tor überwinden.

Nachdem Wechsel machten die Engländer dort weiter, wo sie vor der Pause aufgehört hatten. Doch sowohl zwei Strafecken (37. und 38.), als auch eine Chance durch James Tindall blieben ungenutzt. Eine Gelbe Karte für Schottlands Douglas Simpson brachte dann eine völlig überraschende Wendung des Matches. In Unterzahl agierten die „Bravehearts“ plötzlich wieder viel zielstrebiger, besonders im Mittelfeld erspielte man sich über den starken Vishal Marwaha ein Übergewicht. Er bereitete mit einem Traumpass auch den Führungstreffer durch David Ralph vor, der mit einem fulminanten Rückhandschuss erfolgreich war (46.). Nur fünf Minuten später traf der mittlerweile zurück gekehrte Simpson nach einem perfekten Konter zum 3:1. Für die endgültige Entscheidung sorgte John Christie nach feiner Vorarbeit seines Stürmerkollegen Steven Dick (59.). Englands Anschlusstreffer durch Kapitän Brett Garrard (69., Siebenmeter) diente nur noch der Ergebniskosmetik. „Ich bin sehr stolz auf die Leistung meines Teams. Jetzt wollen wir natürlich gegen Belgien auch die Sensation schaffen und erstmals in der Geschichte ins Halbfinale einer EM einziehen“, blickte Trainer Mathias Ahrens bereits auf den Donnerstag voraus.