Olympische Hockeypremiere britisch dominiert
Die Erweiterung des Spektrums von zehn Sportarten (bei der Premiere der Neuzeit-Spiele 1896 in Athen) auf 24 brachte 1908 auch Hockey erstmals ins olympische Programm. Und dass London der Ausrichter der 4. Olympischen Spiele sein sollte, passte natürlich glänzend für die olympische Hockeypremiere. Man befand sich im Mutterland der modernen Variante des altertümlichen Stockspiels. Kein Wunder, dass die Mannschaften von der Insel sportlich den Ton angaben. England wurde unangefochten erster Hockey-Olympiasieger, bezwang im Endspiel Irland mit 8:1. Die Bronzemedaille teilten sich mit Schottland und Wales zwei weitere Briten-Teams.
Deutschlands 1. Länderspiel: 1908 gegen Schottland bei den 4. Olympischen Spielen in London
Deutschland hatte die Ehre, das allererste olympische Hockeyspiel zu bestreiten. Am 29. Oktober unterlag man Schottland mit 0:4. Der anschließende 1:0-Erfolg über Frankreich war streng genommen ein Freundschaftsspiel, weil der Modus eine Platzierungsrunde eigentlich gar nicht vorsah. Trotzdem wird es in der Statistik als offizielle Partie gewertet, die Deutschland im Klassement der sechs Teilnehmer zum Fünften machte. Bemerkenswert: Die deutsche Mannschaft war nahezu identisch mit dem Hamburger Vereinsteam des Uhlenhorster HC, der lediglich einen Gastspieler (Elard Dauelsberg vom Eilbeker HC) in seinen Reihen hatte. Einen Deutschen Hockey-Bund gab es zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht. Der DHB wurde erst im Jahr darauf gegründet.
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Das White City Stadion 1908 in London |
Die Hockeyspiele fanden in London im White City Stadion statt, das eigens für die Olympischen Spiele erbaut wurde und 66.000 Zuschauer fasste. Die Spiele waren in mehrere zeitliche Abschnitte unterteilt, Hockey gehörte zum letzten, den "Herbstspielen".
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