Kunstrasen-Premiere und die größte Gold-Sensation
Kunstrasen-Premiere, Gold-Sensation und deutscher Einbruch – das waren die drei prägenden Säulen des olympischen Hockeyturniers 1976. Die Organisatoren des olympischen Hockeyturniers von Montreal hatten beschlossen, die Spiele auf einem im Hockey noch gänzlich unbekannten Spielfeldbelag, durchzuführen. Dass mit der erstmaligen Nutzung eines Kunstrasens eine Revolution des Hockeyspiels einher gehen würde, konnten die kanadischen Olympiaausrichter kaum ahnen.
Alle Topnationen der Welt hatten Mühe, die Umstellung vom Naturgras auf den topfebenen, aber deutlich schnelleren Untergrund hinzubekommen. Die Deutschen wähnten sich durch ihre Hallenhockey-Erfahrung im Vorteil. Doch letztlich erlebte der olympische Titelverteidiger in Nordamerika eine schmachvolle Pleite. Das personell gegenüber dem Münchner 72er-Triumph kaum veränderte Team musste schon in der Vorrunde die Segel streichen und wurde am Ende lediglich Fünfter, noch schlechter erging es Rekordsieger Indien als Siebtem.
Die vielleicht bis heute größte sportliche Sensation der olympischen Hockeygeschichte vollbrachte Neuseeland. Von keinem Experten im Vorfeld des Montrealer Turniers als Medaillenkandidat eingestuft, rollten die „Kiwis“ das Feld von hinten auf. Im Finale schlug der krasse Außenseiter den favorisierten Nachbarn Australien mit 1:0.
« zurück | weiter »
|