Seniorenhockey

Mit Platz drei begnügen

Deutsche Seniorenteams bei der EM 2013 in Kontich/Belgien hinter ENG und NED

 

19.09.2013 - Während die Damen und Herren des Deutschen Hockey-Bundes nach dem jüngsten Gewinn des Europameistertitels im belgischen Boom an der Spitze des Kontinents stehen, musste sich das Team Germany Ü60, die Dachorganisation der Ü60-, Ü65- und Ü70-Nationalmannschaften, nach den jeweiligen Europameisterschaften im belgischen Kontich mit Platz drei hinter England und den Niederlanden begnügen.


Diese beiden Nationen haben, auch weil es in England einen regelmäßigen Spielverkehr im Seniorenbereich gibt und in den Niederlanden aufgrund der geringen Entfernung der Vereine untereinander die quantitativ sowieso schon viel größeren Kader alle drei Wochen an einem anderen Ort zusammengerufen werden können, sich mittlerweile einen Vorsprung gegenüber Deutschland erarbeitet, das jetzt wie bei den beiden Europameisterschaften zuvor in Amstelveen 2009 und Neuss 2011 bei Ü60 und Ü65 jeweils Dritter und bei der Ü70 Zweiter wurde. Die Zeiten, in denen sogar ein Weltmeistertitel erreicht werden konnte – die Ü65 2004 in Athen und die Ü60 2006 in Leverkusen – scheinen für deutsche Teams erst einmal vorbei zu sein. Zwar wurden die Strukturen im Team Germany Ü60 in jüngster Zeit etwas professioneller – so hat etwa die Ü60 mit Thomas Dauner und die Ü70 mit Dr. Heini Kruse einen echten Banktrainer, alle Mannschaften haben jeweils Teammanager und mit Henrike Althof eine  hervorragende Physiotherapeutin -, doch der Weg zu einem nationalen Spielbetrieb ist momentan noch sehr weit. Der Anfang wurde über Ostern beim Club Raffelberg Duisburg mit dem vom Development Manager im Präsidium des Team Germany Ü60, Thomas Rochlitz (Lüneburg), in Zusammenarbeit mit vier sogenannten Regionalbeauftragten organisierten und erstmals ausgetragenen Ü60 Regio-Cup gemacht, bei dem die Teams Nord, Ost, Süd und West in Spielen jeder gegen jeden den Sieger ausspielten. „Die Regionalisierung der Ü-Bewegung mit jeweiligen Ansprechpartnern wird dem Seniorenhockey mehr Struktur und einen weiteren Schub geben“, hält DHB-Breitensportreferentin Maren Boyé den Regio-Cup und weitere Pläne für „eine gute Sache“.

Der Präsident des Team Germany Ü60, Dr. Albert-Hugo Stinnes (Stuttgart), schlägt, auch mit Blick auf die Weltmeisterschaften vom 5. bis 13. Juni kommenden Jahres in Den Haag, neben Steigerung der individuellen Fitness eines jeden Spielers unter anderem regelmäßiges regionales Training in kleinen Gruppen und monatliche Lehrgänge der jeweiligen Kader vor. „Und die von der Masters Organisation – und hier insbesondere von der Ü55-Mannschaft – angebotene Zusammenarbeit eröffnet uns zusätzlich große Möglichkeiten zur Verbesserung der Teamleistung, weil wir junge und fitte Spieler erhalten sowie alters- und leistungsgerechte ‚Sparringspartner’ zur Verfügung stehen. Diese Chancen sollten wir unbedingt aufgreifen“, hat Stinnes einen zukünftigen EM- oder WM-Titel für eine deutsche Seniorenmannschaft daher noch nicht ganz abgeschrieben.

Wie Stinnes ist auch der Sportmanager des Team Germany Ü60, Hans-Dietrich „Hannemann“ Sasse (Leipzig), der Auffassung, dass Deutschland hinter den dominierenden Engländern und den stärker gewordenen Niederländern seinen dritten Platz einerseits behauptet und sich auf der anderen Seite der Abstand zu den beiden führenden Nationen nicht vergrößert hat, „bei der Ü65 und Ü70 wird sogar auf Augenhöhe mitspielt. Nicht zu übersehen war allerdings, dass die Anzahl der Vorbereitungsspiele zu gering war, denn im Verlauf des Turniers war eine spielerische Steigerung bei allen Mannschaften zu erkennen“.

Abschied von der internationalen Bühne nahm in Kontich ein Mann, der das deutsche Seniorenhockey im Team Germany Ü60 im Jahr 1998 zusammen mit Dr. Klaus Bierett (Düsseldorfer HC) sozusagen aus der Taufe gehoben und anschließend in den verschiedenen Mannschaften auch mitgeprägt hatte: der mittlerweile 80-jährige Eduard „Didi“ Wolter (DTV Hannover) übergab seinen vielen Mitspielern einen entsprechenden Sticker mit der Aufschrift: „Didi sagt Tschüss!“                                       leo

Deutsche Resultate und Aufstellungen bei der EM in Kontich

Ü60 A: - Schottland 3:2, - Niederlande 0:3, - England (Halbfinale) 1:6, - Belgien (Spiel um Platz drei) 4:0. Endspiel England-Niederlande: 4:0. 5. Schottland, 6.Wales, 7. Italien.
Team: Hans-Gerd Bachmann (Uhlenhorst Mülheim/1 Tor), Walter Brösdorf (Wiesbadener THC/2), Bernhard Dieterich (HC Ludwigsburg), Nico Giercke (UHC Hamburg), Günther Gudert (TTK Sachsenwald), Hans-Joachim Heinz (Mannheimer HC), Wolfgang Hillmann (Schwarz-Weiß Köln), Dr. Harry Hölzer (ETSV Offenburg), Uwe Kliess (Club Raffelberg/1), Michael Müllges (Schwarz-Weiß Neuss), Thomas Reggelin (MSV Börde), Wolfgang Reisser (HC  Ludwigsburg), Dieter Riehn (Düsseldorfer SC/3), Dr. Hans-Werner  Schrader (Club an der Alster), Michael Stegmaier (Zehlendorfer Wespen), Egbert Wilms (Schwarz-Weiß Neuss), Dr. Martin Zschiesche (TB Erlangen). Trainer: Thomas Dauner (Stuttgart), Teammanager: Wolf-Michael Haupt( Baunatal).

Ü60 B: - Niederlande 0:4, - Alliance 1:1, - Southern Cross 0:3, - Welsh Dragons 4:2, - England 0:5. Klassement: 1. Niederlande, 2. England, 3.  Southern Cross, 4. Alliance, 5. Deutschland  B, 6.Welsh Dragons.
Team: Hans Barbknecht (HC Hannover/2 Tore), Hans-Jürgen Blödgen-Mittelstädt (Klipper Hamburg/1), Wolf-Michael Haupt (KSV Baunatal), Hans-Jürgen Kraffzick (Rotation Prenzlauer Berg), Heinz Meißner (MSV Börde), Peter Moldenhauer (SC Rönnau/1), Hans-Peter Müller (HC Königs Wusterhausen), Terence Pottle (UHC Hamburg/1), Ronald Rammelt (MSV Börde), Klaus Schmidt (Blau-Gelb Berlin), Helmut Schönewolf (Harvestehuder THC), Joachim Sieker (Hannover 78), Albert Sohni (SC Idar-Oberstein), Stephen Winnall (HC Konstanz), Dr. Peter Zudeick (Bonner THV). Trainer: Hans-Dietrich Sasse.

Ü65: - Niederlande 1:2, - Italien 9:0, - Schottland 4:1, - Wales 3:1, - England 2:2. Klassement: 1. Niederlande, 2. England, 3. Deutschland, 4. Wales, 5. Schottland, 6. Italien.
Team: Werner Beese (Braunschweiger THC), Gerhard Bobaz (Eintracht Celle), Uli Brauns (SV Blankenese/3 Tore), Erhard Breier (MSV Börde/3), Wolfgang Engelhard (THK Rissen/1), Edgar Feil (Goslarer SC/1), Herbert Gottwald (DHC Hannover), Günter Heinemann (Klipper Hamburg/1), Kurt Layer (HC Heidelberg), Richard Lehr (Wacker München), Arved Lunaus-Mierke (Harvestehuder THC), Max Morgenbesser (Wiesbadener THC), Thomas Rochlitz (HC Lüneburg), Gerd Schürfeld (Club Raffelberg/3), Reinhold Tränkle (HC Ludwigsburg/1), Helmut Trentmann (Hannover 78/4), Eckhard Wallosek (HCLG Leipzig/1), Bernd Wolf (TSG Rohrbach). Spielertrainer: Werner Beese (Braunschweig), Teammanager: Peter Rollinger (Hamburg).

Ü70: - England 0:2, - 1:2; - Niederlande 1:3  und 3:1. Klassement: 1. England, 2. Deutschland, 3. Niederlande.
Team: Peter Child (Münchner SC), Hans-Werner Frühauf (TSV Bemerode), Rainer Grundmann (DHC Hannover), Edgar Kleinert (Club Raffelberg), Dr. Horst Klönne (Club Raffelberg/1 Tor), Hans-Jürgen Mateijka (HTC Leipzig Südost), Gerold Quinger (SV Post Chemnitz/2), Christof Roesler (ETuF Essen), Hans-Dietrich Sasse (ATV Leipzig), Manfred Schaarschmidt (HC LG Leipzig), Heinz Schwedhelm (DSD Düsseldorf), Dierk Seibt (TG Heimfeld), Jürgen Sobczak-Schütte (Eintracht Dortmund/1), Dr. Albert-Hugo Stinnes (HTC Stuttgarter Kickers), Horst-Jürgen Wengenroth (UHC Hamburg), Hinrich Wolff (Großflottbeker THGC/1), Eduard Wolter (DTV Hannover), Michael Wormsbächer (Klipper Hamburg). Trainer: Heinz-Werner Duckstein (Hamburg) für Rekonvaleszent Dr. Heini Kruse, Teamanager: Hans-Dietrich Sasse.

 

 
10. Mai 2024
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