Aus den Vereinen (Süd)

"100 Jahre alt und so jung wie nie"

HC Ludwigsburg feierte sein Jahrhundert-Jubiläum mit großem Festakt und vielen Gästen

 

August Breil

28.03.2012 - "100 Jahre alt und so jung wie nie" schien das Motto über dem Festwochenende 23./24.März zu heißen. Mit Festakt, Party und 24-stündigem Hockeyturnier brachte der HC Ludwigsburg den Tag in Erinnerung, an dem jene 17 weitsichtigen Hockeypioniere der Stadt Ludwigsburg jenen Sport brachten, für den heute so viele weinrote Herzen schlagen. Fast 200 Gäste folgten der Einladung des Vorstandes in den großen Saal des Ludwigsburger Kulturzentrums.
August Breil, ehemaliger Tennis-Vorstand, führte launig durch das Programm. Musikalisch untermalt wurde der Abend vom Blechbläserensemble des Ossweiler Musikvereins.

Walter Paal

Dem HCL-Präsidenten Walter Paal merkte man seinen Stolz über den kerngesunden und zunehmend erfolgreichen Club in seiner Rede deutlich an. Paal erinnerte an die Anfänge des Hockeysports und erzählte vom städtischen Sportgeschehens des vorigen Jahrhunderts, das eng verknüpft war, mit dem wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Leben der damaligen Zeit.

Stephan Abel

Nachfolgend steuerten Konrad Seigfried, 1. Bürgermeister der Stadt, Matthias Müller, Präsident des Sportkreis Ludwigsburg, und DHB-Präsident Stephan Abel Grußworte bei. Letzterer begeisterte die größtenteils aus der Hockeyfamilie stammenden Zuhörer mit seiner Rede und versprach, den HCL an Pfingsten, anlässlich der U21-Länderspiele, erneut zu besuchen, um mit den HCL-Mitgliedern das Jubiläum gebührend zu feiern.

Matthias Wissmann

Den eigentlichen Festvortag hielt Matthias Wissmann, ehemals vorne links spielend, als der HCL der 1.Bundesliga angehörte. Wissmann, heute Verbandspräsident der deutschen Automobilindustrie und vormals Bundesminister, ließ die 60er Jahre wach werden, in denen er beim HCL das Hockeyspielen erlernte. Voller Bewunderung und Ehrfurcht begegnete er zu jener Zeit Spielerpersönlichkeiten wie dem HCL-Olympioniken Pit Kranich, der dem jungen Wissmann schnell Vorbild war. "Herr Kranich, würden Sie mir bitte den Ball zuspielen…" - in diesen Worten drückte sich damals der Respekt des hoffnungsvollen Nachwuchsspielers aus.

Helmut Schmidt (l.) mit Walter Paal

Präsident Walter Paal nutzte den Festakt, um sechs Persönlichkeiten des HCL für ihr Engagement und ihren Einsatz für den Verein zu würdigen: Siegfried Würch, Charly Herkommer und Reinhold Tränkle, die den Verein in vielen Positionen, sei es als Trainer oder im Vorstand, langejahre unterstützten und immer noch unterstützen, sowie Helmut und Iris Schmidt und Susann von Graevenitz, die mit ihrem Einsatz die herausragende Jugendarbeit im letzten Jahrzehnt prägten.

Während im Festsaal noch die Sektgläser klangen und viele hundert Kanapees genossen wurden, standen in der Oßweiler Mehrzweckhalle bereits seit Stunden die Clubwirte Anica und Jürgen Müller hinter den Kochtöpfen. Schließlich galt es, den Hunger von über 200 Gästen zu stillen, die sich zur großen HCL-Partynacht angemeldet hatten. Wer die Küche des Wirtspaares kennt, dem muss an dieser Stelle nicht erzählt werden, dass wieder alles hervorragend mundete und die Organisation "wie am Schnürchen" klappte.

Gegen 22 Uhr waren die Partygäste zwischen 8 und 83 Jahren weitgehend satt und zufrieden - die Nacht gehörte fortan den Tänzern und den Barhockern. Nun wurden alte Geschichten erzählt, Vergangenes ausgegraben und Kontakte geknüpft. Kurzum: HCLer waren unter sich: launig, lustig und gesellig - eben wie immer.

Doch der Tag war noch nicht wieder richtig angebrochen, da galt es für die ganz Verwegenen, wieder zum Krummstock zu greifen. Auch wenn für den Einen oder die Andere die Spuren der Party noch nicht ganz beseitigt waren - das 24-Stunden-Turnier war nicht aufzuschieben. 20 Mannschaften aus ganz Süddeutschland traten in den Kategorien Herren, Damen und Mixed zum feucht-fröhlichen Kräftemessen eines großen Spaßturniers an. Allein die Teamnamen legten die Vermutung nahe, es ginge um den kreativsten Mannschaftsnamen: Da spielten "Barocker" gegen die "Pfandpiraten", und "Eulenschützen" begegneten "SektchenBierchen". Und da störte es auch nicht, wenn die Mitglieder eines Team erst 5 Minuten vor dem Einlaufen ihr kurzes Nickerchen unterbrechen mussten, um dann im Overall das gegnerische Tor zu berennen. "Hauptsache, es ist Spaß dabei", ordnete einer der Mitspieler die Dinge zurecht. Und Spaß hatten am Ende alle - auf dem Spielfeld und in der dazugehörigen Disco.

Nach 24 Stunden Party und Hockey konnten zumindest rein sportlich keine Turniersieger ermittelt werden. Gerüchte besagen allerdings, dass die Hockey- und Feierlaunigen die Turniergewinner auf der Tanzfläche oder an der Bar ermittelt haben sollen.                        Michael Thum; alle Fotos: HCL

» Weitere Bilder auf der Homepage des HCL

 
13. Mai 2024
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