Hockey Nachrichten

LSB Berlin und BUND Berlin

Gemeinsame Presseinformation: Olympia diskutieren

 

9.10.2014 - Der Landessportbund Berlin und der Berliner Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND Berlin) haben vorgestern eine gemeinsame Initiative für eine ergebnisoffene und transparente Diskussion über eine mögliche Bewerbung Berlins um die Ausrichtung der Olympischen und Paralympischen Spiele in Berlin 2024 oder 2028 gestartet. Auf der Online-Plattform

» www.olympia-diskutieren.de

können Berlinerinnen und Berliner nicht nur ihre Einschätzungen zu Fragestellungen rund um die Bewerbung bewerten, sondern auch das Pro&Contra diskutieren und Anregungen und Fragen zu einem möglichen Bewerbungskonzept einbringen. Entwickelt wurde der Online-Dialog gemeinsam mit der Brabbl eG.

Klaus Böger, Präsident des Landessportbundes Berlin: „Sollte sich der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) für eine Bewerbung mit Berlin für die Ausrichtung der Olympischen und Paralympischen Spiele 2024 oder 2028 aussprechen, steht eines fest: Am Ende entscheiden die Berlinerinnen und Berliner über eine mögliche Bewerbung. Bis zu einer Entscheidung muss das Bewerbungskonzept in einem offenen Dialog konkretisiert und diskutiert werden. Chancen und Risiken sowie Kosten und Nutzen für die Stadt müssen transparent und nach-prüfbar ermittelt werden. Erst auf Basis eines konkreten Olympiakonzeptes kann abschließend mit Ja oder Nein entschieden werden.“

Tilmann Heuser, Landesgeschäftsführer des BUND Berlin: „Gute Bürgerbeteiligung bedeutet, die Berlinerinnen und Berliner bereits frühzeitig und proaktiv in die Entwicklung eines möglichen Olympiakonzeptes einzubinden. Dabei geht es nicht nur um Konzepte für die Wettkampfstätten oder das Olympische Dorf, sondern ebenso um die Frage, wieviel Steuermittel für olympiabedingte Kosten investiert oder welche positiven und negativen Impulse das weltweit größte Sportevent für die zukünftige Entwicklung Berlins geben kann. Unter www.olympia-diskutieren.de wollen wir diese Diskussion jetzt gemeinsam starten.“

Carsten Cielobatzki, Vorstandsmitglied der Brabbl eG: „Wir freuen uns, dass der Landessportbund Berlin und der BUND Berlin für www.olympia-diskutieren.de unser Online-Werkzeug für strukturierte Diskussionen und Abstimmungen nutzen. Die Pro- und Contra-Struktur sowie die einfachen Bewertungsfunktionen fördern eine konstruktive Diskussion. Als Genossenschaft setzt die brabbl eG nicht nur mit ihrem Produkt, sondern auch als Unternehmen auf Mitbestimmung und Transparenz.“

Der Landessportbund Berlin steht einer Bewerbung grundsätzlich positiv gegenüber und begrüßt das Interesse des Senats Olympische und Paralympische Spiele in Berlin auszurichten. Olympische und Paralympische Spiele sind für den Sportverband ein Weltereignis, das Milliarden Menschen erreicht, bewegt und begeistert. Das Sportfest führe von seinen Wurzeln in der Antike bis in unsere Gegenwart Völker und Kulturen im friedlichen Wettstreit zusammen und beschere dem Austragungsort sowie dem Austragungsland eine unvergleichbare interna-tionale Aufmerksamkeit. Jedoch müssten auch die Berlinerinnen und Berliner etwas von die-sen Spielen haben, z.B. dass ihre Stadt noch spannender und weltoffener werde, als sie es oh-nehin schon ist! Daher müssen die Spiele aus Sicht des Landessportbundes sozial, ökologisch sowie wirtschaftlich verträglich und somit nachhaltig sein, der öffentliche Diskussionsprozess transparent und offen gestaltet werden.

Der BUND Berlin steht angesichts vieler ungeklärter Fragen einer Bewerbung derzeit eher skeptisch gegenüber. Für den Umweltverband ist entscheidend, ob und wie Olympische und Paralympische Spiele in Berlin ökologisch tragfähig, sozial verträglich und wirtschaftlich vertretbar durchgeführt werden können. Ob sie aus ökologischer und Nachhaltigkeitssicht akzeptabel sind, hänge von den konkreten Auswirkungen ab. Megaevents wie Olympische und Paralympische Spiele hätten grundsätzlich einen großen „ökologischen Fußabdruck“ und müssten daher so umweltschonend wie möglich organisiert werden. Das bisherige Bewerbungskonzept des Senats zeige, dass die Spiele in Berlin bei weiterer Optimierung unter öko-logischen Gesichtspunkten grundsätzlich ohne Versiegelung wertvoller Freiflächen, dem olympiabedingten Neu- und Ausbau von Verkehrsinfrastruktur oder dem Zubau von Hotelka-pazitäten auskommen könnten. Das Olympische Dorf müsse in ein intelligentes Nachnut-zungskonzept eingebunden werden. Offen und bisher ungeklärt seien jedoch insbesondere die vom Steuerzahler zu tragenden Kosten und die Anforderungen und Bedingungen des IOC an die Gastgeberstädte.

 
28. März 2024
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