Nationalteams

 

Frühzeitig Perspektiven und Anforderungen Richtung Weltklasse aufzeigen

Interview mit Bundestrainer Valentin Altenburg über die Nachwuchsarbeit im DHB

 

19.04.2014 - Seit gestern läuft in Mannheim das Vier-Nationen-Osterturnier des männlichen Nachwuchses. Es ist nicht nur der Saisonstart für die U18- und U16-Nationalmannschaften, sondern auch der Beginn einer neuen Konstellation auf der Trainerseite. Hierüber hat sich hockey.de mit Valentin Altenburg unterhalten. Der 32-Jährige ist seit wenigen Monaten U21-Bundestrainer und Cheftrainer für den männlichen Nachwuchsbereich.

 

Das Osterturnier ist nicht nur für viele Spieler der U16 der Start in die internationale Laufbahn, sondern auch ein Neubeginn im Staff. Wie lauten die Zuständigkeiten?

Altenburg: Das Teammanagement wird weiterhin von Tim Schuermann geleitet. Als Physiotherapeut ist mit Fabian Humpfer aus München ein neues Gesicht im Team. Ebenfalls verändert hat sich das Trainerteam. Es setzt sich seit diesem Jahr aus Matthias Becher und Michi Mechtold zusammen. Beide haben große Stärken in der Entwicklung von Spielern und Mannschaften und haben bereits in ihrer kurzen Amtszeit mit den Jungs große Schritte nach vorn gemacht.
Die U18 wird auch weiterhin von dem eingespielten Staff-Team um Teammanager Carlos Navarette, Physiotherapeut Mark Bicker und Trainer André Henning geführt. Mit Akim Bouchouchi komplettiert ein weiterer Topmann das Trainerteam. Wäre André mit seinen Mülheimer Herren in der EHL noch im Rennen, hätte Akim die U18 in Mannheim als alleinverantwortlicher Trainer geleitet. Diese Kompetenz und Erfahrung im gesamten Trainerteam sind mir sehr wichtig. Damit sind wir optimal aufgestellt.


Wie ist die Verzahnung des Trainer-Staffs zwischen den einzelnen Kadern zu verstehen?

Altenburg: Mir ist wichtig, dass zukünftig eine gemeinsame Handschrift erkennbar wird. Sowohl was das Spielkonzept auf dem Platz betrifft, als auch was Prozesse daneben betreffen. Der erste Schritt in diese gemeinsame Richtung ist die Etablierung einer Kultur, die Lust auf Leistung und Professionalität in den Vordergrund rückt. Um diese Leistungssportkultur zu etablieren, ist es mir wichtig, dass es viel gezielten Austausch auch und gerade zwischen den Staffs gibt. Viel gemeinsam erleben ist das Ziel. Daher werden mit U16-Trainer Matze Becher und U18-Trainer André Henning auch beide als Co-Trainer bei mir in der U21 arbeiten und die beiden Co-Trainer Michi Mechtold und Akim Bouchouchi sind auch bei der jeweils anderen Mannschaft in die Spielnachbereitung eingebunden. Und daher bin ich auch sowohl beim U16/18-Zentrallehrgang als auch hier beim Osterturnier dabei. So ist ein roter Faden gesichert.


Matthias Becher (Foto) wird eine über die eigentliche Führung des U16-Kaders hinausgehende Funktion im DHB-Trainerteam ausüben. Was genau wird er hier tun? Und wie kam es dazu, solch eine neue Position zu schaffen?

Altenburg: Das ist richtig. Matze besetzt ab sofort die strategisch wichtige Position des Transfertrainers im männlichen Bereich. Er sorgt dafür, dass wir in der Talentsichtung und –Entwicklung noch zielgerichteter arbeiten. Durch seine aktive Mitarbeit sowohl in der U21 als auch in der U16 und U18 transferiert er die relevanten Inhalte und unser "DHB-Wissen" von oben nach unten und wieder zurück. Matze wird zukünftig unter anderem die Landessichtungen mitgestalten und zum Beispiel durch Stützpunkte auch regional unsere Talente systematisch schulen.

 

Ist mit der personellen Veränderung im männliche Trainerbereich auch eine Veränderung in der grundsätzlichen Ausrichtung der Nachwuchsnationalkader verbunden? Welches sind übergeordnet Ihre Ziele, um einen starken Unterbau für das "Aushängeschild" Herren-Nationalmannschaft zu schaffen?

Altenburg: Die Ausrichtung unserer Nachwuchskader orientiert sich maßgeblich an den Anforderungen des A-Kaders. Markus Weise gelingt es wie keinem Anderen, talentierte und zielstrebige Spieler in seine Mannschaft zu integrieren. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, diesen Integrationsprozess noch früher und schneller zu meistern. Um dieses anspruchsvolle Ziel erreichen zu können, ist es notwendig, individuell zu fördern. Wir zeigen frühzeitig Perspektiven und Anforderungen in Richtung Weltklasse auf und begleiten die Toptalente bezüglich ihres Umfelds und bei der Entscheidung für eine Karriere im Leistungssport. Die Jungs, die an diesem Wochenende hier das Osterturnier beim Mannheimer Hockey Club spielen, erleben diese Leistungssportkultur mit individuellem Videocoaching, taktischen Matchplänen, systematischer Spielvorbereitung und Nachbereitung mit Eisbädern und Pflege, Sportlernahrung und Spitzenhockey. In weniger als sechs Wochen ist die Hockey-Weltmeisterschaft. Lukas Windfeder, Niklas Wellen und Christopher Rühr gehören aktuell zum WM-Kader von Markus Weise und haben die Chance, sich ins Team für die WM in Den Haag zu spielen. Mit Anissa Korth, Hannah Gablac und Anne Schröder sind bereits drei Spielerinnen für das Damen-WM-Team von Jamilon Mülders nominiert. Alle sechs haben gemeinsam, dass sie vor vier Jahren bei U16 und U18 das Osterturnier gespielt haben. Es sind also unsere Jungs hier in Mannheim, die bereits in vier Jahren bei der nächsten Weltmeisterschaft Teil unseres Aushängeschilds geworden sind. Auf diesen Weg mit den Jungs freue ich mich.

» Zum Osterturnier der Männlichen U18 in Mannheim
» Zum Osterturnier der Männlichen U16 in Mannheim

 
28. März 2024
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