WHV-Schiedsrichter Nachrichten

WHV Jugend SRA treibt weibliche SR-Nachwuchsförderung voran

Pia-Marie Pöpping kümmert sich intensiv um Nachwuchsschiedsrichterinnen

 

Pia-Marie Pöpping

01.12.2014 - Schiri-Mädels zeigen was sie können…
… und beenden somit die männliche Dominanz beim Jugendschiedsrichterlehrgang in Dortmund.


In der Vergangenheit fanden mehrere Jugendlehrgänge bei verschiedenen Vereinen über das Jahr verteilt statt. An diesen Lehrgängen haben jeweils bisher maximal zwei Schiedsrichterinnen teilgenommen, es fanden jedoch auch viele Lehrgänge ganz ohne weibliche Beteiligung statt. Aber damit sollte jetzt Schluss sein!


Zur Freude des WHV Jugendschiedsrichter Ausschusses nahmen dann an dem Jugendschiedsrichterlehrgang in Dortmund gleich 5 Nachwuchsschiedsrichterinnen teil, die durch Pia-Marie Pöpping intensiv betreut wurden.

 


Nach dem gelaufenen Beeptest und dem anschließenden Regeltest ging das Turnier los und die Mädchen setzten die ersten Pfiffe. Die Beobachter gaben viele, hilfreiche Tipps, welche die Nachwuchsschiedsrichterinnen umsetzten, um ihre Fähigkeiten auszubauen. Besonders erfreulich war außerdem, Aylin Rutayijana das Halbfinale der Knaben A pfeifen durfte und Alexandra Imrich anschließend beim Spiel um Platz 3 der Knaben A Konkurrenz zum Einsatz kam.

 

v.l.: Celina Scurt, Anna Sybrecht, Aylin Rutanyijana, Pia-Marie Pöpping, Alexandra Imrich, Katharina Vogt


Der WHV Jugendschiedsrichter Ausschuss hat sich sehr über die erfolgreiche Teilnahme der 5 Mädchen gefreut und hat großes Interesse daran auch weibliche Nachwuchsschiedsrichter zu fördern. Als erste Maßnahme hat Pia-Marie Pöpping eine Facebook Gruppe für die bisherigen weiblichen Schiedsrichter gegründet, um den Informationsaustausch und die Kommunikation zu fördern.

 

                        Katharina Vogt & Anna Sybrecht       Pia-Marie Pöpping beim aktiven Coachen

 

 

              Pia-Marie Pöpping im Beobachtergespräch            Aylin Rutanyijana


Außerdem haben 3 der 5 Schiedsrichterinnen am 22.11.2014 gemeinsam mit Leon Michels ein Vorrunden Turnier der Mädchen A in Krefeld gepfiffen, um erste Erfahrungen zu sammeln. Dort wurden sie von Pia begleitet und unterstützt, dies kann als ein weiterer Erfolg in der Förderung der Nachwuchsschiedsrichterinnen verbucht werden. Die Mädchen werden in dieser Hallensaison noch weitere Turniere zusammen leiten, um so an Sicherheit zu gewinnen.

 

v.l.: Anna Sybrecht, Alexandra Imrich, Aylin Rutayijana, Leon Michels


Pia, die sich primär um den weiblichen Schiedsrichternachwuchs kümmert, freut sich sehr über die wachsende weibliche Beteiligung. Ihr Ziel ist es die einzelnen Schiedsrichterinnen individuell zu fördern, zu unterstützen und Ansprechpartnerin bei Fragen und Problemen zu sein. Es geht ihr besonders darum, dass die Schiedsrichterinnen langfristig als Gruppe zusammen arbeiten, sich gegenseitig unterstützen, ein freundschaftliches Verhältnis aufbauen und zu einem Team zusammen wachsen.

 

WHV-Nachwusschiedsrichterreferent Ben Göntgen zeigt sich hoch erfreut: "Mit Pia haben wir in Sachen Personalie einen Glücksgriff getätigt. Obwohl sie selber nie gepfiffen hat, besticht sie durch viel Schiedsrichterahnung und weiß genau, wie sie vor allem mit unserem weiblichen Nachwuchs umzugehen hat. Und das, was Pia hier zuletzt in Krefeld geschafft hat, dass gleich drei Schiedsrichterinnen in einem Team von vier pfeifen, gab es, zumindest so lange wie ich zurückdenken kann, noch nie! Das ist schon sensationell! Unser und auch Pias persönliches Ziel ist ganz klar dahin gehend definiert, dass wir auch endlich einmal wieder weibliche Schiedsrichter zum DHB-Nachwuchslehrgang melden können. Und bei dem Engagement, welches Pia auch innerhalb des Jugend SRA einbringt, bin ich mir sicher, dass dieses Ziel in den nächsten 2-3 Jahren erreicht wird."


Der WHV Jugendschiedsrichter Ausschuss freut sich auf weitere Spiele und Turniere, die von Schiedsrichterinnen geleitet werden.

 

 

Interview mit Alexandra Imrich zum Thema Schiedsrichter

Alexandra Imrich, 17 Jahre alte Jugendschiedsrichterin von der Eintracht aus Dortmund, beantwortete bereits im Januar 2014 3 Fragen zum Jugendschiedsrichterwesen aus Sicht einer Hockeyspielerin mit Spass an der Pfeife für die Facebook-Seite der WHV-Jugendschiedsrichter.

 

Du bist eine der wenigen Jugendschiedsrichterinnen. Beim BayerPokal waren seit langer Zeit gleich 3 Nachwuchsschiedsrichterinnen an der Pfeife. Warum trauen sich so wenig Mädchen an die Pfeife?

 

- Ich glaube, dass das daran liegt, das Mädchen es beim pfeifen schwerer haben als Jungen. Mit schwerer meine ich, dass bei uns Mädchen schneller gemeckert wird als bei den Jungen, da man vielleicht auch hofft, uns dadurch einschüchtern zu können. Außerdem denke ich, dass einigen Mädchen das nötige Selbstbewusstsein, der Mut und die Lust beziehungsweise das Interesse fehlt.

 

Hand aufs Herz, denkst du, du hast es als Schiedsrichterin leichter, weil Spieler/innen gegenüber Frauen weniger meckern oder gibt es da zu deinen Kollegen keinen Unterschied und der Schiedsrichter an sich muss sich durchsetzen?

 

- Ehrlich gesagt denke ich gerade nicht, dass wir Schiedsrichterinnen es leichter haben als unsere männlichen Kollegen, denn ich denke zum einem hängt es davon ab, wie man seine Entscheidungen verkauft und zum anderen, inwieweit die Spieler/innen einen als Schiedsrichter respektieren.

 

Was reizt dich besonders daran, Schiedsrichterin zu sein und was würdest du Freunden sagen, wenn sie dich fragen, warum sie Schiedsrichter werden sollten.

 

- Mir macht der Hockeysport einfach extrem Spaß und ich wollte schon immer alle Facetten kennenlernen und so viel Zeit wie möglich mit dem Sport verbringen. Der besondere Reiz Schiedsrichterin zu sein macht bei mir vor allem folgendes aus: Sich den Sport aus Sicht der Regeln anzugucken und letzten Endes meine Entscheidungen zu verkaufen und wenn nötig auch zu erklären, sodass alle dazu lernen können.
Meinen Freunden würde ich sagen, dass das Pfeifen einen riesigen Spaß macht, man daraus auch viel für sein eigenes Leben/eigenes Spiel lernen kann(z.B. Selbstbewusstsein/ man kennt die Regeln für das eigene Spiel besser) und man immer wieder neue Leute kennenlernt und Freundschaften knüpft.

 

Alexandra Imrich

 


 

 
29. März 2024
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