Hockey Nachrichten

Rückblick auf ein erfülltes Jahr 2014 und Dank an alle im Hockeysport Engagierten

DHB-Präsident Stephan Abel richtet sich mit seinem Grußwort an die Hockeyfamilie

 

Wie es mittlerweile schon seit 2005 Tradition ist, möchte ich mich vor Jahresende gerne bei der Hockeyfamilie melden, erstens um Ihnen allen ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch in ein hoffentlich erfolgreiches 2015 zu wünschen, aber auch, um mich bei all denjenigen aus unserer Hockeyfamilie zu bedanken, die in ehrenamtlichen Tätigkeiten in den Clubs, als aktive Sportler oder Schiedsrichter dafür sorgen, dass sich der Hockeysport in Deutschland auch weiterhin so positiv entwickelt wie in der Vergangenheit.

Zu diesem Thema „Weiterentwicklung und Mitgliederwachstum“ können wir auch für das Jahr 2014 positiv vermelden, dass wir einer der wenigen Sportverbände sind, die ein kontinuierliches Wachstum, insbesondere im Jugendbereich vorweisen können. Hier gilt es insbesondere den Vereinen Dank zu sagen, die sich intensiv darum bemühen, jugendliche Mitglieder zu gewinnen.

Sportlich möchte ich gerne über verschiedene Ereignisse berichten, die das Jahr 2014 entscheidend geprägt haben. Zunächst einmal haben wir in Hamburg eine Deutsche Meisterschaft in der Halle erleben dürfen, die vom Ausrichter HTHC innerhalb kürzester Zeit organisiert wurde und die trotz des ungewohnten und hoffentlich einmaligen Hockey5-Formates ein riesiger Publikumserfolg war. Darauf folgten die Europameisterschaft in der Halle, bei denen unsere Herren - angeführt von dem Leitwolf Moritz Fürste - erneut Europameister wurden, während sich unsere Damen einzig den favorisierten Holländerinnen beugen mussten und die Silbermedaille gewannen.

Bei den Club-Europacups in der Halle waren unsere Vertreter, die Damen des Berliner HC und die Herren des Harvestehuder THC, mit den Titelgewinnen ausgesprochen erfolgreich. Die Deutschen Hallenmeisterschaften der Jugend waren geprägt von vielen verschiedenen Siegern, was die Bandbreite der leistungsfähigen Vereine deutlich machte.

Die Deutsche Meisterschaft auf dem Feld wurde wegen der Weltmeisterschaft in Den Haag nach vorne verlegt, so dass bereits Anfang Mai die beiden deutschen Meister RW Köln (Damen) und HTHC (Herren) feststanden. Kurz zuvor hatten die HTHC-Herren Ostern bei der Euro Hockey League in Holland gesiegt und konnten nicht nur eine eigene unglaubliche Marke setzen, mit Hallen- und Feld-Meistertitel sowie Hallen- und Feld-Europapokalsieg innerhalb eines einzigen Jahres, sondern auch die Leistungsstärke unserer Bundesliga eindrucksvoll unterstreichen.

Die Doppel-Weltmeisterschaft in Den Haag war ein perfekt organisiertes Turnier, an dem wir sowohl mit unserer Damen-, als auch mit unserer Herren-Nationalmannschaft teilnehmen konnten. Leider waren die Ergebnisse so, dass der Deutsche Hockey-Bund zum ersten Mal seit vielen Jahren mit beiden Mannschaften nicht für die Halbfinals qualifiziert war.

Die Gründe hierfür sind vielfältig und sollten auch an dieser Stelle nicht weiter diskutiert werden. Nur so viel, nach Den Haag haben wir umgehend begonnen, verschiedene strukturelle Überlegungen anzustellen, die im neuen Jahr auch zügig umgesetzt werden sollen. Ein Lichtblick bei dieser Weltmeisterschaft in Den Haag war, dass unsere Ü50-Mannschaft tatsächlich den Sieg im Masters-Turnier erringen konnte. Dafür gebührt ihnen unsere Anerkennung, insbesondere wenn man weiß, dass das Masters/Seniorenhockey in Deutschland noch in den Kinderschuhen steckt, während es in Australien, Holland und England weit intensiver betrieben wird als bei uns. Neben den "älteren Teams" haben uns aber auch die jüngeren Freude bereitet. So konnten beide U21-Nationalteams im Juli bei den Europameisterschaften in Waterloo die Silbermedaille gewinnen!

Ein weiteres Highlight war das nun zum zweiten Mal durchgeführte Elternhockeyfestival des Deutschen Hockey-Bundes, bei dem im Warsteiner Hockeypark im Herbst 48 Mannschaften zusammen kamen, um gemeinsam unseren schönen Sport zu betreiben. Die Stimmung in diesen drei Tagen war enorm, es wurden sehr viele neue Freundschaften geknüpft und die Geschäftsstelle und das Orga-Team haben bei diesem Turnier außerordentliches geleistet. Der Erfolg war so groß, dass die Elternhockey-Mannschaften gerne jedes Jahr wiederkommen würden, was aber rein organisatorisch kaum machbar sein wird. Eine gewisse Regelmäßigkeit werden wir trotzdem anstreben.

Zum Ende des Jahres fanden für unsere beiden Nationalmannschaften, mit dem Blick auf die Vorbereitung der Olympia-Qualifikation für Rio, die Champions Trophys in Mendoza, Argentinien, und Bhubaneswar, Indien, statt. Trotz vieler guter Ansätze und knapper Ergebnisse gegen die führenden Damen-Hockeynationen Holland und Argentinien wurden unsere Damen leider nur Siebter. Unseren Herren gelang das Kunststück, im Viertelfinale, als Gruppenletzter den Gruppenersten der anderen Gruppe souverän zu besiegen und letztlich durch zwei weitere großartige Siege gegen Weltmeister Australien und Pakistan im Finale zum zehnten Mal dieses Turnier der weltbesten Teams zu gewinnen. Dafür gebührt dem sehr jungen, neu formierten Team großer Respekt!

Wir haben uns in diesem Jahr auch intensiv mit der internen Struktur des Deutschen Hockey-Bund beschäftigt und glauben, eine zeitgemäßere Organisationsform gefunden zu haben, die es gestatten sollte, dass die jeweiligen Fachbereiche sich intensiver um ihre Aufgaben kümmern können und dass zentrale Funktionen ressortübergreifend erledigt werden sollen. Wir werden Ihnen diese Überlegungen zu Jahresbeginn vorstellen und hoffen auch weiterhin auf Ihre Unterstützung bei unseren Aufgaben als Dachverband und auf wohlwollende Begleitung der handelnden Personen.

Leider haben uns in diesem Jahr auch einige Menschen verlassen, die ihr Leben intensiv dem Hockeysport gewidmet haben. Wir denken hier unter anderem an Hans Berge, den Vorsitzenden des Landesverbandes Niedersachsen, der als Vorsitzender des Bundesausschusses assoziiertes Mitglied unseres Präsidiums war und mit dem wir immer exzellent zusammen gearbeitet haben. An Fritz Klein, der in der Vergangenheit als Präsidiumsmitglied des Deutschen Hockey-Bundes viele Grundlagen moderner Kommunikation gelegt hat. An Manfred von Richthofen, der als Hockeyspieler lange die Geschicke des deutschen Sports in herausragender Funktion geprägt hat. Aber auch an Fritz Seegers, Horst „Hotte“ Buhr, Marlinde Massa, Harald Gerwig, Inge Palinski oder Christoph Weide. Wir werden ihr aller Andenken immer gerne bewahren.

Anfang Dezember hatte ich die große Ehre von der Mitgliederversammlung des Deutschen Olympischen Sportbundes in dessen Präsidium gewählt zu werden. Dort werde ich die Funktion für Wirtschaft und Finanzen wahrnehmen, und denke, dass diese Wahl auch Anerkennung der positiven Entwicklung des Deutschen Hockey-Bundes innerhalb der deutschen Sportfamilie ist.

Gestatten Sie mir aber auch einen Ausblick nach vorne. Nach der Deutschen Hallenmeisterschaft Ende Januar in Berlin beginnt in der darauf folgenden Woche die Hallen-Weltmeisterschaft in Leipzig, bei der wir erneut wie schon bei der ersten Hallen-Weltmeisterschaft 2003 und der Hallen-Europameisterschaft 2012 Ausrichter eines internationalen Hockey-Events sind. Das Spielformat dieses Turniers wird hockey5 sein, obwohl wir in Deutschland in dieser Hallensaison zum traditionellen Hallenhockey zurückgekehrt sind. Dies dürfte für unsere beiden Mannschaften gewisse Anpassungsprobleme darstellen. Ich bin aber überzeugt, dass wir auch in 2015 wieder um den Titel - und zwar mit beiden Mannschaften - spielen werden.

Im Sommer werden dann nach einer Turnierserie in Hamburg die World-League-Halbfinalturniere als Qualifikation für die Olympischen Spiele in Rio stattfinden. Unsere Bundestrainer bereiten sich bereits seit Den Haag intensiv darauf vor, dass wir erneut mit Damen und Herren in Rio 2016 vertreten sein können. Ich bitte alle in der Hockeyfamilie darum, unsere Bundestrainer und unsere Nationalmannschaften in jeder Hinsicht bei dem Vorhaben „Rio 2016“ tatkräftig zu unterstützen. Diese Unterstützung kann in vielfältiger Weise passieren, als freiwillige Helfer bei den Turnieren und Meisterschaften, die wir durchführen, bei der Kommunikation mit den Mitarbeitern unserer Geschäftsstelle und bei Sportveranstaltungen, bei denen wir jederzeit Werbung für Hockey machen sollten.

Bevor ich zum Schluss komme, möchte ich mich auch noch insbesondere bei den Mitarbeitern unserer Geschäftsstelle in Mönchengladbach mehr als herzlich für deren engagierten Einsatz bedanken, der weit über das normale Maß hinausgeht – und das nicht nur in 2014 sondern schon seit vielen Jahren. Ohne diese Mitarbeiter könnte der Deutsche Hockey-Bund seine Dienstleistungsfunktion für die deutsche Hockeyfamilie nicht wahrnehmen. Außerdem danke ich dem Vorstand des Deutschen Hockey-Bundes für seine engagierte Arbeit und die Unterstützung bei den strategischen Überlegungen, die den DHB in eine gesicherte Zukunft bringen sollten.

Ich danke unseren Partnern, die mit finanziellen und Sach-Mitteln geholfen haben, auch die finanzielle Situation unseres Verbandes zu stabilisieren. Diese Partner sind mit uns seit Jahren verbunden und auch hier setzen wir auf Kontinuität, denn nur diese Kontinuität schafft das langfristige Vertrauen, das wir brauchen, um unsere Ziele auch längerfristig realisieren zu können. Ich danke auch der DHA nicht nur für die hervorragende redaktionelle Arbeit rund um Hockey.de sondern auch für die professionelle Begleitung der DHB Veranstaltungen, insbesondere aktuell bei der Hallen-Weltmeisterschaft im Februar in Leipzig, zu der ich die Hockeyfamilie auch an dieser Stelle nochmals einladen möchte. Kommen Sie nach Leipzig und schauen Sie sich dieses Hockey-Highlight in 2015 live an.

Zum Schluss danke ich meinen Kollegen im Präsidium des Verbandes, die dieses Jahr teilweise über Gebühr als Ehrenamtler beansprucht worden sind, aber solange es uns Freude macht, ist die Belastung kaum zu spüren. Gestatten Sie mir, dass ich noch darauf hinweise, dass Anfang Mai 2015 der Bundestag des Deutschen Hockey-Bundes stattfindet und zwar dieses Mal in Heilbronn. Auf diesem Bundestag wird das Präsidium des Verbandes neu gewählt und es wäre sehr schön, wenn möglichst viele Vereinsvertreter der Einladung Folge leisten würden, damit wir auch nach außen demonstrieren können, dass die Hockeyfamilie doch eine verschworene Gemeinschaft ist.

Nochmals frohe Weihnachten und guten Rutsch!

Ihr Stephan Abel

 
18. April 2024
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