Infos für Schiedsrichter und Vereine im Sächsischen Hockeyverband e.V. Nr. 05 / November 1999

Oberliga mit Besetzungsproblemen

Wie schon in der letzten Ausgabe erwähnt, gab und gibt es immer wieder Terminüberschneidungen. So auch in der vergangenen Oberligasaison. Viel zu viele Spiele waren ohne Schiedsrichter, weil die wenigen Sportler alle selber im Einsatz oder aus anderen Gründen verhindert waren. Hinzu kommt noch eine viel zu späte Absage, so dass ich kaum noch Spielraum hatte, um für Ersatz zu sorgen. Wenn ich mich zurück erinnere, muss ich feststellen, dass es schon einmal besser funktioniert hat. Ich setze die Oberliga immer sehr spät an, um alle Termine, die mir bekannt sind, mit Einzuarbeiten bzw. zu berücksichtigen. Doch leider oft vergebens, kaum ist die Ansetzung verschickt, kommen schon wieder die ersten Änderungen. Mal ist es die Uhrzeit, dann der Tag und viel zu oft die Schiedsrichter. Einige Vereine scheinen zu vergessen, dass sie nicht nur Rechte sondern auch Pflichten haben. Sie fahren lieber auf ein Turnier oder zu einer Feier und sehen sich somit außer Stande Schiedsrichter abzustellen. Sie genießen ihre Freizeit, und ich muss meine opfern, um neue Schiedsrichter zu finden. Da kann ich nur sagen: "So nicht meine Herren". Wir alle wollen Hockey spielen sowie das Wochenende und die Freizeit mit Familie und Freunden verbringen. Somit werde ich in Zukunft bei kurzfristigen Absagen auch nicht mehr meine Freizeit opfern, um für Ersatz zu sorgen. Entweder der Verein bringt es selber zu Stande (siehe Artikel unten) für Ersatz zu sorgen, oder ich komme mit dem Finanzhammer. Jetzt mag der eine oder andere sagen, dass es so nun auch wieder nicht geht. Ich kann ihm versichern, es geht so. Wer bezahlt meine Freizeit? Wenn man sie in Zahlen ausdrücken kann! Also liebe Mitstreiter, macht euch einmal ein paar Gedanken darüber. Ich möchte doch nur, dass wir enger miteinander zusammen arbeiten und die Arbeit auf mehrere Schultern verteilt ist und nicht nur auf meiner lastet.

Ralf Dietrich

Vereine helfen Vereinen

Als Schiedsrichterobmann kennt man das ja: Der eigene Verein ist in der Sachsenoberliga angesetzt, aber zeitgleich spielen alle lizenzierten Schiedsrichter in der ersten oder zweiten Herrenmannschaft. Was tun - woher zwei Unparteiische nehmen, die nicht nur die Pfeife richtig herum in den Mund stecken sondern auch die vielen prestigereichen Begegnungen souverän und kontrolliert leiten können? Hier konnte ich in dieser Saison wieder auf die Hilfe meiner Schiedsrichterkollegen aus den anderen sächsischen Vereinen zählen. Ein kurzer Anruf, und wer Zeit hatte bügelte kurzerhand sein gelbes, rotes oder blaues Hemd auf und sprang ein. So konnte der HCLG zu allen angesetzten Spielen zwei befähigte Unparteiische stellen, und kein Spiel musste mit einem "Notschiri" aus den Zuschauerreihen bzw. gar unter eigener Leitung absolviert werden. Dass der eine oder andere nicht aus dem Grünauer Club kam war im Endeffekt unerheblich. Für diese unkomplizierte und vereinsübergreifende Hilfe möchte ich mich noch einmal bei meinen Schiedsrichterkollegen bedanken. Ich denke, dieses Modell könnte Schule machen, da es die Gemeinschaft der Schiedsrichter fördert und die Vorurteile vereinsbeschränkenden Denkens und Handelns abbaut.

Alexander Tröllsch, Schiedsrichterobmann des HC Lindenau-Grünau

Nachwuchsmeisterschaften mit Höhen und Tiefen

Es war wieder eine Meisterschaft, wo es dieses oder jenes Problem gab. Vor allem ein Problem zieht sich wie ein roter Faden durch die Meisterschaften. Die Zu- bzw. Absagen bleiben regelmäßig aus, was Thomas Otto und mich immer wieder in große Schwierigkeiten bringt. Wir müssen dann immer in letzter Minute für Ersatz sorgen. Dabei gehen die Einladungen in letzter Zeit immer sehr zeitig auf die Reise, so dass jeder Zeit hat, um zu wissen, ob er nun kann oder nicht. Auch wenn kein genauer Termin für die Zu- bzw. Absage in der Einladung steht, sollte mit der Rückmeldung nicht bis zum letzten Tag gewartet werden. Euch gefällt es ja selber nicht, wenn wir euch zwei Tage vorher anrufen, um zu fragen, ob ihr nicht einspringen könnt. Sollte sich in Zukunft nichts an diesem Misstand ändern, werden wir säumige Schiedsrichter aus der Liste streichen. Diese erhalten dann keine Einladungen mehr, zu keinem Termin. Ich möchte natürlich nicht vergessen, mich bei allen Beteiligten recht herzlich für ihren Einsatz zu bedanken und wünsche mir, dass wir weiter an einem Strang ziehen und das Schiedsrichterwesen im Nachwuchs weiter zu verbessern.

Im Einsatz waren: S. Mücke, M. Wobad, R. Müller (Bautzen), A. Kretzschmar (Freiberg), J. Stötzner, D. Schönherr, G. Konrad (Borna), A. Pieghold, M. Scheerer (Meerane), S. Wollenburg (HCLG), M. Koiz (Wurzen), R. Schramm (Chemnitz), T. Otto (Torgau), F. Rockstroh (ATV), M. Graf, R. Niemann, M. Dorbert, M. Haußig (alle LSC)

Schiedsrichterfälle und deren Richtigstellung

In einem Regionalligapunktspiel der Damen gibt der eine Schiedsrichter berechtigt 7m-Ball. Die Torhüterin pariert den 7m-Ball regelgerecht und der Ball geht neben dem Tor über die Grundlinie ins Aus. Daraufhin gibt der Schiedsrichter zur Verwunderung aller Anwesenden Ecke.

Richtig ist: Wird der 7m-Ball regelgerecht vom Torwart pariert und geht nicht ins Tor , so geht es mit einem Schlag oder Schiebeball von der Mitte der Schusskreislinie der Mannschaft weiter, gegen die der 7m-Ball verhängt wurde.

Leserbrief: "Meine Meinung"

Hallo Ralf,

durch Sportfreund Thomas Otto habe ich erstmals mit der Ausgabe 04 / August des "Schiri-Kurier" Kenntnis über die Existenz einer Schiri-Info bekommen. Diese Idee finde ich als älterer und schon seit vielen Jahren aktiver Schiedsrichter äußerst progressiv. Da die Redaktionsarbeit gewiss sehr viel deiner Freizeit in Anspruch nimmt, möchte ich dir, auch im Namen der Torgauer Hockeygemeinschaft, Dank für diese Initiative aussprechen. In unserer Abteilung sind mehrere Sportfreunde, welche die örtlichen Medien nutzen, um den Hockeysport in der Öffentlichkeit populär zu machen. Vielleicht liegen hier noch Reserven für eine redaktionelle Mitarbeit (auch unentgeltlich). Ansprechpartner hierfür wären Thomas Otto, Enrico Birke, Karsten Lehmann sowie Ivon Höcke aus unserer Abteilung. An dieser Stelle möchte ich einige Bemerkungen zum Thema "Zuschauer werden aggressiver" ausführen. Du sprichst in deinem Bericht ein Problem an, welches genau, aber sicher nicht ausschließlich, auf die Torgauer Schiedsrichter Thomas Otto und Wolfgang Schwürz im Oberligaspiel der Herren Meerane - ATV vom 06.06.1999, zugetroffen hat. Da dein Artikel nur allgemein die Vorkommnisse gegenüber den Schiedsrichtern schildert, werde ich im Folgenden die Fakten konkret erläutern, die zu einer Gefährdung o.g. Schiri führten. Der genaue Wortlaut einiger damaliger, gröblichster Beleidigungen gegenüber unseren Schiris ist im Spielberichtsbogen festgehalten und wurden von dir im Bericht erwähnt. (z.B. Zitat: "Gott sei Dank, dass wir heute kein Messer mitgehabt haben.") Dass Beleidigungen nicht nur seitens der Zuschauer erfolgten, sondern auch durch den Meeraner Abteilungsleiter Reiner Mende ist beschämend und der Vorbildwirkung für den Hockeynachwuchs undienlich. Wenn die Schiedsrichter in Zukunft nicht Freiwild von "fanatischen" Sportfreunden und Zuschauern werden sollen, müssen solche Vorfälle und Ereignisse mit Namen und Ort öffentlich genannt werden. Nach deiner Information vom 08.09.1999 hat der Sportausschuss des SHV seit dem 06.06.1999 noch keine Stellungnahme bzw. Festlegung von Maßnahmen zur Verhinderung einer Wiederholung vorgenannter Ereignisse erarbeitet, obwohl die Feldsaison der Herren-Oberliga laut Spielplan am 26.09.1999 beendet ist. Bei der Verhängung von Ordnungsgeldern infolge von Spielausfällen sind die betreffenden Ausschüsse durch konsequentes Handeln bekannt. Im Interesse des Schutzes der Schiedsrichter des TSV Blau-Weiß Torgau e.V., werden diese bis auf weiteres keinen Einsatz mehr in Meerane wahrnehmen. Diese Entscheidung fällt uns nicht leicht, da wir eine gute Entwicklung des Schiri-Wesens im SHV erleben und auch aktiv mitgestalten, (siehe Bericht Schiri-Info Nr.4/99). Ich bitte um Veröffentlichung meiner schriftlichen Darlegungen im Schiri-Kurier sowie um eine Auswertung in den verantwortlichen Ausschüssen.

Mit freundlichem Gruß
Hans-Ulrich Schreiber, Abt.-Ltr. Hockey TSV Blau-Weiß Torgau e.V.

Schiedsrichter - Qualitätsfrage ja oder nein ?

Es ist schon zum zweiten Mal passiert! Wie oft wird es wohl noch passieren? Der eine oder andere kann oder mag sich unter den ersten beiden Sätzen nicht viel vorstellen können. Was ist eigentlich gemeint? Wem betrifft es? Aus Gründen des allgemeinen Datenschutzes werden natürlich die Namen nicht preis gegeben. Aber wer sich in der großen Welt der Schiedsrichter auskennt, weiß schon was hier gemeint ist. Liegt es etwa an der jeweiligen Party oder ist es eine Stofffrage? Im ersten Fall wird man sich schnell einig, der Stoff hat einfach das Nachsehen gehabt. War wohl zu heiß gewaschen! In dem anderen Fall wird es wohl kaum der Stoff gewesen sein. Wie Augenzeugen behaupten, war es eindeutig der Einfluss von draußen, der den misslichen Umstand herbeiführte. Zuviel Weiblichkeit brachte die Nähte ins Schwitzen, bis die eine dann völlig erschöpft aufgab. Nur die Stelle war etwas eigenartig oder zweideutig. Mann kann es sehen wie man will, unsere Schiedsrichter haben ein Qualitäts- problem mit ihren Schiedsrichterhosen. Da stellt sich doch die Frage: "Wer wird der Nächste sein ?".

Folgende Termine bitte schon einmal vormerken !

Fakten, Daten, Zahlen

Oberliga und Verbandsliga Damen und Herren
· Da leider keine Auswertung der vergangenen Feldsaison vorliegt, kann ich auch nicht sagen wie viele Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter im Einsatz waren.
· Ich möchte mich aber auf diesem Weg bei allen Bedanken die ihre Einsatz wahrgenommen haben.
· Leider waren auch wieder nach der Sommerpause einige Spiele ohne Schiedsrichter.
· Auch in den Verbandsligen kommen einige Vereine nicht ihren Pflichten nach und treten zu ihren Spielen ohne Schiedsrichter an, was immer wieder auf Begeisterung von den anderen Verein stößt.
· Auch bei der Schiedsrichterkleidung gibt es noch Mängel, obwohl jeder Verein Hemden hat.

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Vom 09.-10.10.99 fand beim LSC die Zwischenrunde zur Deutschen Meisterschaft der weiblichen Jugend statt.
Als Schiedsrichter im Einsatz waren: T. Otto (Torgau), J. Stötzner (Borna), R. Niemann, C. Carow (LSC) A. Tröllsch, G. Klauß (HCLG), G. Klauß kam dieses mal Pünktlich und machte einen munteren Eindruck. CC

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Vom 30.-31.10.99 fanden in Berlin zwei RL- Lehrgänge statt, Z 88 und Tus Li waren die Austragungsorte.
Von uns im Einsatz und mit guten Leistungen waren: U. Schöenfeld (LSC), A. Oelmann (Dresden), J. Stötzner (Borna), A. Tröllsch (HCLG), T. Otto (Torgau), als strenger Beobachter war R. Dietrich (LSC) mit.

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Vom 06.-07.11.99 fand in Hannover ein Bundesligalehrgang statt.
Einziger Teilnehmer war C. Carow (LSC), der die Qualifikation zur Damenbundesliga geschafft hat. CCCCC

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Durch die unermüdliche Arbeit von Jens Stötzner sind jetzt die ersten 20 Pullover bzw. Sweatshirts für die Schiedsrichter fertig. Die Verteilung erfolgt in erster Linie an die RL Schiedsrichter- und rinnen. Das Stück wird 20,- DM kosten. Aber keine Angst wir sind weiter an Schiedsrichterkleidung dran, so dass wer bedarf hat und dies auch möchte sich den anderen Schiedsrichtern anpassen und die Kleidung käuflich erwerben kann.

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Der Schiedsrichter Stammtisch kommt nur aalmehlig ins rollen. Entweder haben die Schiedsrichter keine Zeit oder sie dürfen von zu Hause nicht weg. Wo bleibt die Autorität meine Damen und Herren? Verhaltet ihr Euch auch so auf dem Spielfeld? Im übrigen ist der Stammtisch für alle die eine Lizenz haben oder gehabt haben da. Manchmal ist da kein Unterschied fest zustellen. Hier für alle durstigen die nächsten Termine: 03.12. / 07.01. / 04.02. / 03.03. Der Ort ist immer noch der selbe, und zwar das Cafe Westen in der Demmeringstrasse in Leipzig Lindenau.

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Richtigstellung: In der letzten Ausgabe habe ich versehentlich den Namen von Kristin Müller falsch geschrieben. Statt mit K, schrieb ich ihn mit Ch, sorry Kristin, war keine Absicht nur Unwissenheit.

Euer Redakteur Ralf Dietrich