Stecher beim ersten Strafeckentorschuß
Bernd Philipp
Bei einem Länderspiel war folgendes Tor zu sehen:
Der Ball wurde außerhalb des Kreises korrekt angenommen und mit einem Schlag flach auf das Tor geschossen. Vor dem liegenden Torwart wurde der
Ball von einem anderen Angreifer hoch, also über Bretthöhe, ins Tor abgelenkt und es wurde auf Tor entschieden. International war diese Entscheidung sicherlich
richtig, für den Bereich des DHB hätte die
Entscheidung aber anders lauten müssen, oder?
Antwort der DHB KSR
Jan-Jochen Rommel
Offenbar geht es in dem von Ihnen beschriebenen Fall um eine Strafeckensituation. Ist der erste Torschuß ein Schlag (im Gegensatz zu einem Schiebe-, Schlenz- oder Hebeball), darf der Ball um ein gültiges Tor zu erzielen, die Torlinie nicht in einer Höhe über 46cm (Höhe der
Torbretter) überschreiten, sofern er auf dem Weg zum Tor nicht in irgendeiner Weise abgelenkt worden ist (Regel 13.3.k). Der Stecher stellt keinen Schlag
im Sinne der Regel dar, so daß im beschriebenen Fall ein gültiges Tor erzielt wurde, unabhängig davon, ob der Ball nach der Annahme von außer- oder innerhalb des Schußkreises geschlagen wurde. Zum internationalen
Regelwerk bestehen insoweit keine Unterschiede. Solche Tore sind im übrigen auch in der Halle zulässig, wo das Regelwerk ein Schlagen verbietet. Dies zeigt ebenfalls, daß der Stecher nicht als Schlag i.S.d. Regel 13.3.k anzusehen ist.
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