Short Corner 22 - 18. November 2002

   

Florian Kunz - ein gefragter Mann

Haben Sie ihn auch alle gewählt? Sie haben doch mitgemacht bei der Wahl zum Sportler des Jahres vom wdr? Aber es hat nichts genutzt, nicht Weltmeister und Deutscher Meister Florian Kunz wurde Nordrhein-Westfalens Sportler des Jahres, sondern Christoph Metzelder. Am vergangenen Donnerstag fand vor ca. 500 Zuschauern die Ehrung in einem Fernsehstudio in Köln-Böcklemund statt, mit einem Show-Programm und vielen Interviews. Auch Flocke war auf wdr 3 zu sehen. Aber auch die Teilnehmer erfuhren nur, daß einmal mehr ein Fußballer vorn war. Keine Information über die Platzierten und was uns Hockeyleute interessiert hätte, wieviele Stimmen denn der Gladbacher Käptn erzielt hätte. Allerdings war die Wahl auch etwas eigenartig. Wenn Sie’s übers Internet versucht haben, haben Sie es vielleicht auch gemerkt. Es gab keine Stimmenbeschränkung. Sondern wer Zeit hattet, konnte den ganzen Tag unentwegt für seinen Kandidaten stimmen. Wahrscheinlich hat NRW seitdem 80 Mio. Stimmberechtigte und die Metzelder- und BVB-Fanclubs waren unschlagbar am Drücker.

Wird Zeit, daß wir endlich den ersten Florian-Kunz-Fan-Club gründen. Aber wie, wir haben ja nicht einmal mehr eine Fan-Mail (Webmaster, gebt Euren Herzen einen Stoß! Macht das Tor auf! In 6 Tagen ist Damen-WM. Sollen die Damen in Perth allein auf sich gestellt sein?). Flocke ist aber auch sonst ganz schön beschäftigt, seinen Ruhm und den der Hockey-Weltmeister zu mehren. Einladungen hier, Empfänge da. Der Olympia-Botschafter für die Rhein-Ruhr-Region immer dabei. Am letzten Donnerstag auch der Spatenstich für das deutsche Hockeystadion in Mönchengladbach. Els van Breda-Vriesmann, die Präsidentin der FIH war extra angereist und würdigte in ihrer Rede vor allem noch einmal den Welthockeyspieler 2001 (der auch für 2002 wieder einer der Kandidaten ist). Wahrscheinlich wird unserem Köptn noch zu Lebzeiten mit dem Florian-Kunz-Stadion ein Denkmal gesetzt. Nein, nein, Florian ist das alles schon ganz unangenehm, daß er so herausgestellt wird. "In der nächsten Woche muß ich erst einmal wieder etwas für die Mannschaft tun, Athletiktests und Leistungsdiagnostik in Frankfurt."

Lern-Gnubbel

Und sein Kollege in der Mittelverteidigung? Er unterschreibt seine mails derzeit mit "Lern-Gnubbel". Ich erwischte ihn noch ganz außer Atem, gerade vom Regenerationslauf heimkehrend. "Ich stehe ja jetzt im Berufsleben. Ich lerne von morgens bis abends. Ganz schön anstrengend, so etwas." Am 10.12.02 steht für Hupe die erste seiner vier Diplom-Prüfungen an. Biochemie. Dann folgen bis zum März 2003 Genetik, Botanik und zum Abschluß Zellbiologie. "Aber wenn man Biochemie kann, kann man die anderen Fächer auch. Hupe ist doch clever und macht deshalb zuerst die Prüfung in Biochemie". Am 10.12.02 steht abends das erste Hallenländerspiel in Leipzig gegen Polen an. Wetten, daß Hupe das auch auf die Reihe bekommt? Am Samstag ließ er sogar die Super-Turnier-Fete seines Clubs Rot-Weiß der Biochemie wegen sausen. Und dann mußte er mir noch erzählen, daß ihm Bundesliga-Bruder Clemens eine Motzpuppe geschenkt hat. Mit indischen Beschimpfungen. Originalton Mayerhöfer. Der verdient sich jetzt scheinbar mit Tonaufnahmen für Motzpuppen ein Zubrot.

Beim Rot-Weiß-Turnier konnte auch Sascha Reinelt das erste Mal wieder spielen. Er hatte sich beim ersten Hallentraining eine Fingerkuppe gebrochen. Leider fiel auch Christoph Eimer verletzungsbedingt aus. Rippenbruch. Er will in der Sauna ausgerutscht sein. Honi soit qui mal y pense. Das gilt auch für Max Landshut, der erst zum letzten Spiel beim Leverkusener Turnier am Samstag Abend zu seiner Mannschaft stieß. Drei Wecker und mehrere Anrufe konnten ihm nicht den Schlaf rauben, so daß seine Mannschaft ohne ihn die Reise nach Leverkusen antreten mußte (lag es daran oder an der in Argentinien ausgebrochenen Meniskus-Verletzung, die Oliver Hentschel am Mittun in der Halle hindert), daß die Alsteraner nur den 7. Platz von acht Mannschaften belegten? Auf jeden Fall versichern auch Mannschaftskameraden, der Max hätte nur gelernt. Um die Ausfälle der Südamerika-Reise für sein sehr intensives an der Bucerius-Law-School nachzuholen, hätte er jede Nacht bis morgens um 4 Uhr gelernt und nur deshalb den Zug verpasst. Sie sehen einmal mehr, Nationalspielersein ist hart, freudlos und verzehrend. Allen Leidenden, besonders aber den Verletzten gute Besserung.


Bleiben Sie uns verbunden –

HockeyHerzlichst

  Foto: Dieter Reinhardt (info@direvi.de)

Björn Michel und Christoph Bechmann 1999 beim Gewinn des Europameister-Titels


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Foto: Dieter Reinhardt (info@direvi.de)

Clemens Arnold, Björn Emmerling und Philip Crone mit der Hallen-EM-Trophäe


Foto: Herbert Bohlscheid

Jamilon Mülders war nach dem Gewinn des WM-Titels Ziel mancher Autogramm-jäger


Foto: Dieter Reinhardt (info@direvi.de)

Mannschaftsarzt Dr. Andreas Neuking mit Oliver Domke bei der WM 2002 in Kuala Lumpur


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Dr. Michael Green mit seiner Mutter bei der WM 2002 in Kuala Lumpur


Foto: Dieter Reinhardt (info@direvi.de)

WM 2002 in Kuala Lumpur - Philip Crone mit Fans und heißgeliebter Schokolade



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