Short Corner 09 - 10. März 2003

   

Oh, Du schöner Westerwald

Vorbemerkung: Danke, liebe Webmaster, und auf liebe Fans, die Fanmail-Seite ist wieder geöffnet. Geht verantwortungsvoll damit um!

Und nun hinein in den Westerwald. Oder besser hinauf. Oben auf dem Guckucksberg liegt die Jugendherberge Limburg, in der sich seit vergangenem Donnerstag die Creme de la Creme des deutschen Männerhockeys aufhält, 35 junge Athleten hat Bernhard Peters eingeladen, gestandene Weltmeister ebenso wie das sog. Perspektivteam, eine junge Mischung aus Junioren, soeben dieser Altersklasse entwachsenen und einigen Quereinsteigern. Jeden Abend kam es zum Kampf der Giganten und was dort nach drei harten Trainingseinheiten noch geboten wurde, gibt es zwischen deutschen Mannschaften sonst nirgendwo zu sehen. Ein irres Tempo, spektakuläre Tore, taktisch hervorragend abgestimmtes Verteidigungsverhalten – auf beiden Seiten. Lange Zeit hielten die "Gelben", das Perspektivteam, mit, bis sich zum Schluß des ersten Spiels die Routine und Geduld der Weltmeister klar durchsetzte. Auch das zweite Spiel lange auf der Kippe, nur mit zwei Eckentoren siegten die Roten. Erst gestern war die Kraft der Youngster ein wenig nach drei harten Lehrgangstagen geschwunden, da gab es eine Schütte. Aber es wird deutlich, daß es für Bernhard Peters auf jeder Position eine gute Auswahl gibt. Das müßten Sie einmal erleben, wie sich allesamt am Abend noch einmal ins Zeug legen und mit welcher Lust alle mit- und gegeneinander Hockey spielen. Souverän wie immer Hupe. Er greift einfach alles ab und ist der unangehmste Gegenspieler, den man sich vorstellen kann. Tibor Weißenborn im Mittelfeld ist derzeit in einer bestechenden Form, Christoph Eimer zieht wie immer die Fäden und vorn brennt es lichterloh, wenn Olli Domke (der leider in dieser Woche ins Krankenhaus geht. Wir sind bei Dir!) und Sascha Reinelt davon stieben. Aber die anderen stehen ihnen nicht nach. Clemens Arnold ist nach Hallenpause ganz der Alte. Dr. Michael Green ist nach der Pause im letzten Jahr wieder voll zum Angriff entschlossen. Leider konnten Björn Michel und Björn Emmerling aus Studien- (Staatsexamen und Diplom-Prüfung), Florian Kunz aus beruflichen und Chrissie Domke und Wanja Ammon aus Verletzungsgründen nicht dabei sein. Und Hupe mußte zusammen mit Christoph Eimer am Sonntag zurück nach München. Auf unseren angehenden Biologen wartet am Freitag die letzte mündlichen Diplom-Prüfung und cand. med. Eimer (dessen Doktorarbeit bereits geschrieben ist, der diesen Titel aber erst nach Ablegen des 1. Staatsexamens führen darf) referiert am kommenden Sonntag auf einem Kardiologen-Kongreß in Spitzingsee über seine Doktorarbeit ("irgendetwas mit Rinderherztransplantationen").

Der Tagesablauf

Aber diese beiden wie alle anderen ließen sich von Donnerstag erst einmal herzhaft quälen. Es begann für alle, immer vier auf einem Streich, mit einem Kraftdiagnostik-Test am Olympia-Stützpunkt in Frankfurt. Drei Stunden harte Qualen, aber (fast) alle haben es überstanden. Im Anschluß dann gleich noch in Limburg Laktattest auf schrumpeliger, hochwassergeschädigter Lahnkampfbahn. Und so ging es weiter. Aufstehen morgens um 7.15 Uhr, 7.30 Uhr Morgenlauf, 8.00 Uhr Früstück, 9.15 Uhr erste Trainingseinheit, meistens Sprint-Schule mit Benno Eicker, dem Trainer vieler deutscher Spitzensprinter. Mittagspause, kurzes Regenerieren, 14.30 Uhr zweites Training. 16.30 Uhr ist dann Psychologe Lothar Linz an der Reihe, Zwischenmahlzeit und 18.30 Uhr das Spiel Rot gegen Gelb. Nach dem Abendessen fallen die müden Krieger dann sofort in die Betten. Es sei denn, es steht noch ein Besuch beim Physio Super-Mario auf dem Programm. Der schwächelte dieses Mal heftig, hatte selbst Fieber, war zwei Tage gar nicht mehr zu Späßen aufgelegt und ward erst von Stund an genesen, als am Freitag Abend sein alter ego, sein geliebter Ibu, aus Regensburg da war. Und ihn sofort ins Bett schickte. Aber nun ist er wieder obenauf. Nur von kurzer Dauer war der Lehrgang für Sebastian Draguhn. Schon beim ersten Training am Donnerstag bekam er einen Ball, der auf dem holprigen Limburger Rasen von Timo Weß abgefälscht wurde, unversehens (er drehte sich gerade um) aus kurzer Entfernung auf die Nase. Dr. Green diagnostizierte sofort in seiner so beruhigenden Art "Nasenbeinbruch". Mario stoppte die Blutung, aber Sebastian hatte ganz schön etwas wegzustecken. Erfreulicherweise glatter Bruch, trotzdem Lehrgangsende. Alles Gute Sebastian, auch für die in dieser Woche anstehenden Abi-Klausuren. Alles Gute auch für Stephan Wagner aus Stuttgart, dessen Herz noch nicht wieder so mitspielte und den Belastungen des Lehrgangs nach überstandener schwerer Krankheit im letzten Sommer noch nicht wieder gewachsen war.

Das hört sich alles ganz schön anstrengend an, aber Sie glauben gar nicht, wie professionell die Junx das angehen und wegstecken. Und noch genügend Spaß miteinander haben – und die tolle Küche der Herbergsmutter Frau Heppe genießen. Die tischt wirklich lecker auf. Alle fragten schon, "wann gibt es denn die Pizza-Baguettes", der Hit schlechthin. Baguettes mit Pizza-Belag bestrichen, so schnell kann sie gar nicht die fertigen Backbleche liefern, wie die von den Junx geräubert werden. Da sind warme Semmel sauer Bier. Heute Abend war es endlich so weit. Frau Heppe tischte auf und alle, auch Headcoach Bernie, kamen fehlerfrei davon. Das war nicht immer so. Unter großem Hallo brachte Justus noch einmal Bernies Kampf mit dem Pizza-Käse vor einigen Jahren zum Vortrag. Am Dienstag Abend wird dann nominiert. Das Team für Malaysia, denn schon am Mittwoch in einer Woche geht die Reise wieder einmal in unser Lieblingsland, zum Azlan-Shah-Cup, der dieses Mal beim Sultan vor der Haustür in Ipoh ausgetragen wird. Wir werden berichten.


Bleiben Sie uns verbunden –

HockeyHerzlichst

  Foto: Dieter Reinhardt (info@direvi.de)

Björn Michel und Christoph Bechmann 1999 beim Gewinn des Europameister-Titels


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Foto: Dieter Reinhardt (info@direvi.de)

Clemens Arnold, Björn Emmerling und Philip Crone mit der Hallen-EM-Trophäe


Foto: Herbert Bohlscheid (www.sportfoto.tv)

Jamilon Mülders war nach dem Gewinn des WM-Titels Ziel mancher Autogramm-jäger


Foto: Dieter Reinhardt (info@direvi.de)

Mannschaftsarzt Dr. Andreas Neuking mit Oliver Domke bei der WM 2002 in Kuala Lumpur


Foto: Dieter Reinhardt (info@direvi.de)

Dr. Michael Green mit seiner Mutter bei der WM 2002 in Kuala Lumpur


Foto: Dieter Reinhardt (info@direvi.de)

WM 2002 in Kuala Lumpur - Philip Crone mit Fans und heißgeliebter Schokolade



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