08.10.2013 - Der Westdeutsche Hockey-Verband hat seinen Heimvorteil bei den Länderpokal-Endrunden 2013 optimal ausgenutzt und einen Doppelsieg gefeiert. In Mülheim gewannen die WHV-Mädchen das 59. Turnier um den Hessenschild und die WHV-Jungen das 61. Turnier um den Franz-Schmitz-Pokal. Für den Deutschen Hockey-Bund waren Stephan Haumann für den Hessenschild und Valentin Altenburg für den Franz-Schmitz-Pokal die offiziellen Spielbeobachter. Nachstehend ihre Eindrücke.
Zunächst Stephan Haumann:
„Zuerst einmal gilt der Dank dem Ausrichter, dem HTC Uhlenhorst Mülheim und dem Westdeutschen Hockey-Verband, die diese Veranstaltung wirklich sehr gut organisiert haben. Der Länderpokalwettbewerb ist eine absolut wichtige Veranstaltung. Hier bietet sich den Sichtern die Möglichkeit, sowohl neue Talente zu entdecken als auch die schon in der Struktur befindlichen Talente im Zusammenhang eines Turniers zu begutachten.
Insgesamt war die Leistungsdichte beim Hessenschild gut. Es fällt auf, dass die individuelle Defensive eine große Baustelle ist. Noch zu oft wird weggesprungen, einhändig bis zum Stockfoul ,gestochert’ und falsch angedrängt. Positiv erwähnenswert ist die Passqualität, deren Niveau sich insgesamt zu verbessern scheint.
Man muss sagen, dass der Sieg des Westdeutschen Hockey-Verbandes absolut in Ordnung geht - herzlichen Glückwunsch an die Spielerinnen sowie an Akim Bouchouchi und den Staff. Der WHV hatte insgesamt die beste Leistungsdichte und war zudem auch mannschaftstaktisch sehr gut aufgestellt. Schade ist, dass zwei Spielerinnen, die bis dahin eine tolle Endrunde gespielt hatten, an den letzten Spielen am Sonntag verletzungsbedingt leider nicht mehr teilnehmen konnten: Gute Besserung an Hanna Granitzki und Nike Lorenz.
Lara Birkner konnte im Mittelfeld ebenfalls sehr überzeugen und sowohl mit Offensivleistungen, aber - und das machte es sehr positiv - auch durch sehr gute Defensivleistungen Akzente setzen. Sina Eckhardt und Pauline Kröger im Sturm sowie Selin Oruz und Teresa Martin Pelegrina leisteten ihrerseits ihren sehr guten Anteil im Mittelfeld und der Verteidigung.
Nicola Pluta überraschte positiv als 98er sowie Majlis Buhmann und Emily Kerner als 99er.“
Leistungsstarke Mittelachse machte den Unterschied
Valentin Altenburg zum Turnier der männlichen U16:
„Ich habe dieses Wochenende sehr gute Eindrücke zum Spielniveau der sechs qualifizierten Endrundenteams bekommen. Das Team aus Mitteldeutschland hat nach einer erfolgreichen Zwischenrunde auch eine sehr gute Endrunde gespielt und sich als sehr homogene und engagierte Mannschaft präsentiert. Das Hamburger Team ist unter seinen Möglichkeiten geblieben. Für einen Platz im Halbfinale wurden zu viele Torchancen liegen gelassen, und die nötige Laufbereitschaft hat gefehlt. Im ersten Halbfinale zwischen Berlin und West ging dann erst- und letztmalig die Post richtig ab. Das war ein temporeiches Spiel, indem mich die individuelle Qualität bei beiden Teams begeistert hat. Hier haben sich zwei Mannschaften ein tolles Spiel geliefert. Berlin war in diesem Spiel durch Friedel Stupp hervorragend eingestellt und hatte mit Johannes Große einen herausragenden verlängerten Arm auf dem Feld. WHV-Trainer Alex Feustel hat wiederum beim Stand von 1:2 zur richtigen Zeit die Auszeit genommen und sein Team wieder auf die Siegerstraße gebracht. Im anderen Halbfinale ist es Rheinland-Pfalz gut gelungen, die Konterstärke der Mannschaft aus Niedersachsen zu unterbinden und ist dadurch auch verdient ins Finale eingezogen. Besonders die spielerische Qualität von Johannes Gans, Moritz Rothländer und Paul Zettler sorgte auch im Finale für eine im Ergebnis bis zum Ende spannende Partie. West hatte mit Killian Potthoff im Tor, Max Werner, Timm Weingartz, Timm Herzbruch und Malte Hellwig eine auffällig leistungsstarke Mittelachse, die am Ende den Unterschied gemacht hat.
Mülheim als eine unserer Hochburgen der Talententwicklung war ein toller Veranstalter mit fachkundigem Publikum.
Mit großer Freude habe ich beobachten können, dass sich das Schiedsrichterniveau bei dieser Endrunde weiter verbessert hat. Die Leistung der Schiedsrichter hat einen gewaltigen Einfluss auf das Tempo und die Qualität der Spiele. Besonders die talentierten Spieler schalten im Kopf oft blitzschnell und können ihre Qualitäten nur dann entfalten, wenn die Schiedsrichter es ihnen gleich tun. Es ist nicht hoch genug zu bewerten, welch professionelle Entwicklungsarbeit hier das Schiedsrichterausbildungsteam um Gabi Schmitz das ganze Wochenende leistet. Da wächst eine neue Schiedsrichtergeneration heran, an der wir noch viel Freude haben werden.“
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