Sandra Wagner wurde als Mädchen A- und weibliche Jugend B-Spielerin mit dem Club Raffelberg zweimal deutsche Meisterin im Feldhockey. Seit 2004 pfeift sie im westdeutschen Hockeyverband (WHV) und erhielt bereits in der Hallensaison 2005/06 die Qualifikation zur DHB-Nachwuchsschiedsrichterin. Mit ihren 19 Jahren kann Sandra bereits auf drei deutsche Jugendmeisterschaften sowie zwei internationale U16-Turniere in Mannheim und Barcelona als Schiedsrichterin zurückblicken. „Auffallend ist ihre ruhige und sachliche Art auf dem Platz. Wenn sie weiterhin mit dem Einsatz und Elan, den sie zeigt, ihrem Hobby nachgeht, noch weiter Erfahrung sammelt und an sich arbeitet, wird ihre Bundesligaqualifikation nur noch eine Frage der Zeit sein“, berichtet der Vizepräsident Schiedsrichter und ehemaliger Jugendschiedsrichterreferent des WHV, Tilmann Kleppi.
Doch gerade aufgrund der Perspektiven im Pfeifen wird sich die Abiturientin, die zurzeit beim HTC Uhlenhorst Mülheim spielt, irgendwann zwischen Spielen und Pfeifen entscheiden müssen. „Ich versuche das so lange wie möglich herauszuzögern“, sagt sie. „Manchmal hat man am Wochenende keinen freien Tag mehr, weil man eben zwei Verpflichtungen nachgeht, also entweder zwei Spiele pro Tag pfeifen oder sowohl selbst spielen als auch pfeifen muss“, versucht Sandra die nahende Entscheidung zu begründen.
Vom kommenden Wintersemester an möchte sie gerne mit einem Lehramtsstudium für die Grundschule mit den Fächern Mathematik und Religion an der Universität Essen beginnen. Zum Pfeifen gekommen ist Sandra durch ihre Familie. Sie bekam das Hockeygen quasi in die Wiege gelegt: „Ich habe zur Geburt bereits einen Hockeyschläger geschenkt bekommen“, berichtet sie. Sandra hat vier ältere Geschwister, darunter auch Christiane Hippler, die als deutsche Schiedsrichterin für die Europameisterschaft der Damen in Manchester nominiert wurde. „Es war direkt auffallend, dass Sandra einen sehr ähnlichen Stil wie ihre Schwester hat“, erzählt Kleppi.
Vorerst möchte Sandra jedoch noch nicht an den Erfolgen ihrer Schwester gemessen werden. „Zunächst einmal möchte ich Bundesligaschiedsrichterin werden“, gibt sie sich bescheiden.
Nina Niedermeyer
August 2007
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