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Schiri-Nachwuchs: Ein wirkliches Luxusproblem |
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Hintergrund dieser Maßnahme ist, ein Multiplikatorenteam auszubilden, das den jugendlichen Schiedsrichter-Interessenten den Weg zu einem praktischen Schiedsrichterlehrgang erleichtern soll. Aufgrund des neuen Konzepts zur Gewinnung neuer Nachwuchsschiedsrichter, das im Oktober 2004 den zuständigen Ausschüssen vorgestellt und entsprechend verabschiedet wurde, warb der SRA 170 (!) interessierte Jugendliche. Nach einer expliziten Nachfrage blieben 60 Interessenten übrig, die ein Interesse an einer praktischen Schiedsrichterausbildung haben. Die Tendenz ist steigend. Diese unerwartet hohe Zahl zeigt, dass das Konzept, das bereits auch schon von anderen Landesverbänden in dieser oder ähnlicher Form übernommen wurde, seine ersten Früchte trägt, obwohl man im besten Fall von einer Quote von 20 Prozent ausgegangen war. Diese Vielzahl an Interessenten konnte der WHV mit den bisherigen Mitteln nicht ausbilden, so dass neue Wege gesucht und gefunden wurden. Der Ausbilderlehrgang begann am Freitagnachmittag mit der Ausarbeitung einer gemeinsamen Definition des „Ideal-Schiedsrichters“. Nach dem Abendessen referierten in gewohnt unterhaltsamer Art Michael von Ameln und Ute Conen über die Möglichkeiten der Entwicklung zum Ideal-Schiedsrichter im Hinblick auf Prüfungen und Lehrgänge (Methoden und Didaktik), die anschließend durch Arbeitsgruppen intensiv ausgearbeitet und diskutiert wurde. Ein gemeinsames Fußballmatch sowie geselliges Beisammensein ab 22 Uhr rundeten den Abend ab. Nach dem obligatorischen 25-minütigen Morgenlauf und dem Frühstück wurden Methoden zur Lehrgangsorganisation, Akquise von Nachwuchsschiedsrichtern, sowie deren Betreuung erarbeitet. Nach diesen, insgesamt eher allgemein gehaltenen Inhalten, wurde speziell auf die Schiedsrichtersituation im WHV eingegangen und den Teilnehmern das neue Konzept durch den Jugendschiedsrichterreferenten des WHV, Tilmann Kleppi, vorgestellt, welches dann gemeinsam diskutiert wurde. Aufgrund der Problematik, dass es innerhalb kurzer Zeit nicht möglich ist, eine derart hohe Zahl an Interessenten praktisch auszubilden, da die hierfür nötigen Turniere in nicht ausreichender Zahl zur Verfügung stehen, gleichzeitig die Jugendlichen aber auch das Interesse verlieren, wenn sie nicht in näherer Zukunft berücksichtigt werden, wurde durch den WHV SRA beschlossen, die 60 Jugendlichen zu vorbereitenden Schulungen in Form von regionalen Stützpunkten einzuladen, und durch erfahrene DHB- und WHV-Schiedsrichter auszubilden. Auf diesen vorbereitenden Schulungen soll den künftigen Nachwuchsschiedsrichtern bei drei bis vier Terminen die Theorie des Schiedsrichterns nähergebracht werden und später mit der Praxis, z.B. beim Besuch einer Deutschen Jugendmeisterschaft oder eines Bundesligaspiels, verknüpft werden. In den ersten Schulungen sollen die 60 Jugendlichen mit dem Regelwerk, den theoretischen Grundlagen der Spielleitung und der Spielkontrolle vertraut gemacht werden und vor allem bereits die ersten Erfahrungen einer starken Schiedsrichtergemeinschaft sammeln. Auf diese Weise kann beim späteren praktischen Schiedsrichterlehrgang mehr Wert und Zeit auf die praktische Ausbildung gelegt werden, und die Theorie, die ja bei solchen Maßnahmen meist zu viel wichtige Zeit in Anspruch nimmt, vorausgesetzt werden. Mittelfristige Maßnahmen sollen sein, dass die „Multiplikatoren“ die Jugendlichen als „Coach“ bei ihren ersten Spielen begleiten, und selber vereinsinterne praktische Lehrgänge durchführen. Langfristiges Ziel soll sein, sowohl das Spielniveau durch noch besser ausgebildete Jugendschiedsrichter als auch die Anzahl der namentlich genannten Jugendschiedsrichter zu erhöhen, um somit fahrtkostengünstigere Schiedsrichteransetzungen durch regionale Ansetzungen zu ermöglichen, und in der Folge eine breite Basis für den Erwachsenenbereich zu schaffen. Sollten die vorbereitenden Schulungen und die anschließenden praktischen Lehrgänge nach den Vorstellungen des WHV SRA ablaufen, kann in absehbarer Zukunft auf einen Nachwuchsschiedsrichterkader von knapp 130 Jugendlichen zurückgegriffen werden. Ebenso wird durch eine konsequente Nachwuchsarbeit angestrebt, die Zahl der für Ober- und Regionalligen lizenzierten Erwachsenenschiedsrichter von zur Zeit 75 auf dann etwa 120 anzuheben. Der SRA rechnet damit, dass dieses Ziel bis 2007 erreicht sein wird. Bis dahin will man etwa 30 Bundesligaschiedsrichter und 15 DHB-Nachwuchsschiedsrichter stellen, so Ute Conen, die die Verantwortung für das Schiedsrichterwesen im Westen trägt. |
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