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Schiri-Ansetzung mit „G’schmäckle“?

KSR-Vorsitzender Jan-Jochen Rommel (Hamburg) sieht die Problematik, sagt aber auch: „Michael gehört nicht erst seit dieser Saison zum Kreis derer, die sich aufgrund ihrer Ergebnisse der SR-Beobachtungen einer ganzen Saison eine Endrundenteilnahme verdienten. Wir haben in der vergangenen Feldsaison noch bewusst auf seine Endrundenteilnahme verzichtet, weil sich die KSR auch erst neu konstituiert hatte. Aber jetzt bestand für mich kein Grund mehr, Michael außen vor zu lassen, nur weil er KSR-Mitglied ist.“

Und wie hat er nun gepfiffen? Rommel: „Für die immer schwierige Situation einer ersten Endrunde hat Michael die Sache gut gelöst.“ Ein euphorisches Lob klingt wahrscheinlich anders, doch mit seinem Eindruck dürfte der KSR-Chef durchaus richtig liegen. Von Ameln war in Duisburg kein Überflieger, aber auch keiner, der einem Halbfinale nicht gewachsen gewesen wäre. „Ich habe in der Bundesliga schon hitzigere Spiele erlebt. Bei einer Endrunde sind die Teams meist disziplinierter“, sagt der 34-Jährige, der vor seiner Partie Alster gegen BHC „nicht nervös“ war, „gut ins Spiel reingekommen“ sei und „ganz entspannt“ die Sache zu Ende führte. Seinen einzigen echten Klops (von Ameln entschied beim Stand von 7:6 für Berlin auf Tor für Hamburg, obwohl der Ball ganz klar das Tornetz nur von außen streifte – „eine optische Täuschung“), korrigierte der weitaus erfahrenere Kollege Richard Wolter ganz unaufgeregt.

Als von unzähligen Jugendereignissen erfahrener Schiriansetzer war Michael von Ameln klar, dass er für das Endspiel diesmal noch nicht in Frage kommen würde. „Da dürfen und sollen die Erfahreneren ran.“ So ist es dann auch gekommen. „Unsere Leistungsspitze im Schiedsrichterbereich ist nicht besonders breit“, begründet Jan Jochen Rommel die eingeschlagene Marschroute, bei wichtigen nationalen Anlässen „auch einmal neue Leute zu testen und zu entwickeln.“ Michael von Ameln darf nach seiner Premiere in Anspruch nehmen, von den gestandeneren Endrundenkollegen Markus Petter (vierte Hallen-Endrunde), Frank Lubrich (dritte) und Koryphäe Wolter (19 Mal Halle; 37 DM-Endrunde insgesamt!) zumindest nicht deutlich in den Schatten gestellt worden zu sein.


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