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Claudia Pape als Schiedsrichterin verabschiedet

1998 erfolgte dann der erste nationale Höhepunkt ihrer Laufbahn, als sie für die Deutsche Endrunde im Club Raffelberg nominiert wurde, sich dort als „Küken“ gegen erfahrene Kolleginnen durchsetzen konnte und mit der Leitung des Endspiels zwischen Rot-Weiß Köln und dem Berliner HC beauftragt wurde. Weitere Endrunden folgten im Feld 2000 in Berlin, 2003 in Hamburg und 2004 in Köln (hier gab es nur ein Finale) sowie in der Halle 2002/03 in Hanau und 2003/04 in Hamburg. International kam sie erstmals 2000 zum Einsatz, 2002 erfolgte dann ihre Ernennung zur internationalen Schiedsrichterin. Ihre insgesamt 26 internationalen Spiele verteilen sich auf Einsätze bei Europacups, Junioren-Europameisterschaften und diversen Einladungsturnieren. Höhepunkt waren neben den beiden Europameisterschaften der U21 ein Vier-Nationen Turnier in Virginia Beach.

Für den KSR-Vorsitzenden Jan-Jochen Rommel war es daher keine Frage, Claudia Pape im Rahmen der Deutschen Endrunde der Damen in Elmshorn angemessen zu verabschieden und ihr im Namen der KSR ein kleines Geschenk zu überreichen. Geplant war die Verabschiedung im großen Rahmen in der Pause des Endspiels, Pape bat jedoch darum davon Abstand zu nehmen. Sie habe zu oft im Mittelpunkt gestanden. So erfolgte die Verabschiedung am Samstagabend im Kreis der Endrundenschiedsrichterinnen und im Beisein des KSR Mitgliedes Bärbel Aichinger. In dieser "intimen" Atmosphäre ließ es sich Rommel nicht nehmen einige Meilensteine zu nennen und den positiven Wandel des "Menschen" Claudia Pape hervorzuheben. Pape hat sich trotz vieler Steine, die ihr manchmal in den Weg geworfen worden, durchgebissen und hat es als Schiedsrichter, der nicht immer der Norm entsprach, zu den oben genannten Erfolgen gebracht.

Das Abschiedsgeschenk der KSR an Claudia Pape.

Rommel ist allerdings froh, auf Claudia Pape in Zukunft weiter zurückgreifen zu können – wenn auch in anderer Funktion: Pape hatte bereits neben der eigenen Pfeiferei in den letzten Jahren einen immensen Einsatz für das Schiedsrichterwesen gezeigt. Ihr unterstand nicht nur das Hamburger Nachwuchsschiedsrichterwesen, wo sie einige junge Talente entdeckte und förderte, die mittlerweile selbst zum Kreis der Bundesligaschiedsrichter gehören, sondern half auch tatkräftig bei DHB-Maßnahmen mit. So berief sie Jugendschiedsrichterreferent Michael von Ameln vor einigen Jahren in seinen Nachwuchslehrstab, was verbunden ist mit Einsätzen bei DHB-Jugendschiedsrichterlehrgängen, als Schiedsrichterkoordinator bei Deutschen Jugendendrunden und beim alljährlichen Mädchenlehrgang in Straußberg. Auch wenn Pape, verantwortlich für die Weiterentwicklung von IT-Systemen eines großen Versicherungskonzerns, mittlerweile beruflich bedingt in Hürth bei Köln wohnt, steht für sie außer Frage, ihr Engagement fortzuführen: An die Stelle der Hamburger Nachwuchsarbeit ist mittlerweile die Nachwuchsausbildung im WHV getreten, in die sie der dortige Schiedsrichterausschuss integriert hat. Hier soll ein Schwerpunkt in der Gewinnung und Ausbildung von weiblichen Schiedsrichterin liegen. Seit Beginn der Hallensaison ist sie zudem Schiedsrichterbeobachterin im Team von Heinz-Wilhelm Bungart. So ist es ihr möglich ihr eigenes Wissen, welches sie in der 13 jährigen Bundesligazeit erworben hat und durch internationale Maßnahmen optimieren durfte, an die jungen Kollegen weiterzugeben. Am Wochenende wurde ihr zudem in Aussicht gestellt, daß ein Einsatz im internationalen Funktionärsbereich (Judge) durch den DHB gefördert werden wird.


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