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Erfolgreicher Start der Stützpunktseminare

Vor Beginn des eigentlichen Seminarteils waren von der KSR, die mit all ihren sieben Mitgliedern vollständig vertreten war, die bereits obligatorischen Cooper- und Regeltests angesetzt worden. Doch das Wetter machte hier weitgehend einen Strich durch die Rechnung. Während in Berlin nur unter irregulären Bedingungen gelaufen werden konnte (dennoch schaffte die Mehrzahl der Schiedsrichter die Norm), war die Bahn in Hamburg so glatt, dass ein Lauf keinen Sinn ergab. In einigen Wochen werden daher Nachholtermine für den Lauftest angeboten werden. Die Regeltests – für die vier Seminare gibt es im Aufbau vergleichbare, aber nicht identische Tests – konnte dann aber jeder Teilnehmer ablegen. Wer hier zu große Schwächen zeigte – die Schiedsrichter erhielten am gleichen Tag noch ihre Ergebnisse - , wird ebenfalls in Kürze die Chance zu einer Nachprüfung haben, sind doch ein bestandener Regel- und Coopertest Bedingung für einen Verbleib auf der Bundesligaschiedsrichterliste.

Während die Schiedsrichter liefen, kamen die anwesenden Schiedsrichterbeobachter unter der Leitung von Heinz-Wilhelm Bungart zu einem beobachterspezifischen Teil zusammen, in dem etwa über die richtige (einheitliche) Notenvergabe oder über die Gesprächsführung nach dem Spiel diskutiert wurde. Einem Vortrag von Bungart über weitere Aspekte des Beobachterwesens schloss sich ebenfalls ein Regelteil an. Die Fort- und Weiterbildung der Beobachter untermauert den hohen Stellenwert, den das Beobachterwesen mittlerweile einnimmt: Die Beobachtungsergebnisse sind wesentliche Grundlage für die Nominierung der Schiedsrichter zu Deutschen Endrunden und internationalen Maßnahmen.

Schiedsrichter und Beobachter beim Stützpunktseminar Nord bei der Gruppenarbeit, hier bei der Videoanalyse.

Schwerpunkt der Seminare, deren Einführung bereits die Vorgänger-KSR unter Claude Seidler beschlossen hatte, war die Videoschulung, die in zwei Blöcke, die Nachbereitung der gerade abgelaufenen Hallensaison und die Vorbereitung auf die nun anstehende Feldsaison unterteilt war. Für den Hallenteil mussten sich alle Teilnehmer in mehreren Gruppen (jeweils bestehend aus Bundesligaschiedsrichter, Nachwuchsschiedsrichter, Beobachter, Obmann) zusammenfinden und unterschiedliche Videosequenzen etwa zur Behinderung, zum gefährlichen Spiel, Stockschlag/Stockstellen zunächst in der Gruppe bewerten (hierfür standen insgesamt 5 Laptops zur Verfügung), bevor die gefundenen Ergebnisse im Plenum vorgestellt wurden. Bisweilen entwickelten sich heiße Diskussionen, bis vom für die Schiedsrichterausbildung zuständigen KSR-Mitglied Carsten Moeser die aus Leitungssicht richtige Entscheidung bekannt gegeben wurde. Gerade die Diskussionen bereicherten die Seminare ungemein. Alle Seiten konnten voneinander lernen. Obwohl alle Stützpunktseminare vom Aufbau gleich konzipiert sind, zeigten schon die beiden ersten Seminare, dass sie keinesfalls gleich ablaufen und völlig andere Aspekte die einzelnen Veranstaltungen prägen. Auch Heinz-Wilhelm Bungart zeigte sich von der Diskussion begeistert, war doch die gemeinsame Veranstaltung auch ein wichtiger Schritt für eine gute Zusammenarbeit zwischen Schiedsrichter und Beobachter.

Im Hinblick auf die beginnende Feldsaison standen dann u.a. gefährliche Bälle (Schlenzbälle und geschlagene Bälle), Behinderung, Zusammenarbeit der Schiedsrichter, Tacklings und absichtliche Spielunterbrechungen, wiederum untermauert durch entsprechende Videoszenen, im Fokus der Veranstaltung, bevor DHB-Schiedsrichterwart Jan-Jochen Rommel die Zeit nutzte, um die Ziele der KSR und die von ihr formulierten Anforderungen an Bundesligaschiedsrichter vorzustellen.

Schiedsrichter beim Stützpunktseminar Nord beim Regeltest.

Am Schluss der Veranstaltung stand eine Feedbackrunde. Die Teilnehmer hatten Gelegenheit zu Lob und Kritik. Der Tenor war durchweg positiv, insbesondere was die neuen Wege in der Videoarbeit angeht. Wenn Kritik geübt wurde, betraf das am ehesten das dicht gedrängte Programm. So verwundert es nicht, wenn sich viele Teilnehmer zukünftig eine regelmäßige Neuauflage der Seminare ggf. auch über zwei Tage wünschten. Inwieweit hier Änderungen zeitlich und finanziell machbar sind, muss die KSR sorgfältig prüfen, schließlich sind die Kapazitäten eines ehrenamtlichen Engagements begrenzt. Am 25. und 26. März steht erst einmal die zweite Serie der Stützpunktseminare in Stuttgart und Köln an.


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