![]() | ||||
Der Beginn einer wunderbaren Freundschaft? |
||||
Auch wenn lange Zeit keine Tore fallen, hält das ungewohnte Publikum standhaft seinen Platz. Das Ausharren wird belohnt. Mitte der zweiten Halbzeit schießen die VfB-Damen das 1:0, die Fans kennen jetzt kein Halten mehr, stürmen mit Fahnen, Hupen und natürlich ihrer Bierflasche in der Hand das Spielfeld. Dass die Torschützin nicht gleich auf Schultern davongetragen wird, fehlt gerade noch. Es dauert eine Weile, ehe das Match fortgesetzt werden kann. Von den derben Späßen der Fans bleiben auch die beiden Schiedsrichter nicht verschont. Als ein langer Ball aus dem Mittelfeld unberührt ins Tor der Gastmannschaft rollt und der Unparteiische auf Abschlag entscheidet, wird die Szene von „Schieber, Schieber“-Rufen des fachfremden Publikums quittiert, das sich um das vermeintliche 2:0 betrogen fühlt. Wer kennt schon Hockeyregeln? Für eine Strafeckenentscheidung gegen den VfB erntet der Schiri ein fröhliches „Hängt sie auf, die schwarze Sau“. Man hat ja Humor, auch die „Hoyzer, Hoyzer“-Rufe nach einem weiteren Pfiff gegen den VfB sorgen bei den wenigen echten Hockeyleuten eher für Heiterkeit. An solch einen Besuch können sich auch langjährige Vertreter der VfB-Hockeysparte nicht erinnern. Die Ebene des Unterhaltungswertes verlässt die Szenerie eigentlich nur einmal, als sich zwei Männer direkt neben das Tor geschlichen haben und die Ludwigsburger Torhüterin mit allerlei verbalem Unsinn volltexten. Erst als die beiden Störenfriede wieder zurück bei ihrer Horde sind, wird die Partie fortgesetzt. Schlusspfiff. Mit bengalischem Feuer, wildem Freudengeheul und endlosen „La Ola“-Wellen feiern die ungewohnten Gäste den 1:0-Sieg ihrer Heimmannschaft. Einige Fans sind derart in Laune, dass sie spontan beim Auslaufprogramm der siegreichen (aber ob soviel ungewohntem Beistand auch sichtlich irritierten) Hockeyspielerinnen mitmachen. Der Beginn einer wunderbaren neuen Freundschaft zwischen Fußball und Hockey? Man weiß ja nie... Woher der DHZ-Redakteur die Story hat? Er selbst war der „Hoyzer“, die „schwarze Sau“, die in diesem Fall ein gelbes Trikot trug – und Spaß dabei hatte. |
||||
|