Bereits am Freitagabend startete der
Lehrgang für die durch ihre Landesverbände nominierten
Schiedsrichter mit einem Regeltest und einem
einführenden Vortrag. In diesem Referat machte Michael
von Ameln deutlich, welche Anforderungen an einen
Schiedsrichter im Deutschen-Hockey-Bund gestellt werden.
Neben den harten Kriterien, die Regelkenntnis,
körperliche Fitness und last not least die Fähigkeit der
Spielleitung auf dem Platz umfassen, spielen auch so
genannte „Weichkriterien“ eine entscheidende Rolle. Dazu
gehören unter anderem das Auftreten und die persönliche
Darstellung der jungen Schiedsrichter, aber auch das
Gruppenverhalten und so klassische Tugenden, wie
beispielsweise Pünktlichkeit und Verlässlichkeit.
Ein weiterer Schwerpunkt seines Referats
legte „MvA“ auf die konkreten Anforderungen für die
anstehenden Spiele. Der Schwerpunkt lag dabei auf dem
Aspekt der „Spielkontrolle“. Anhand von Videoszenen
diskutierten die Schiedsrichter, teilweise kontrovers,
über die richtige Beurteilung von „Behinderungen“ und
Stockfouls. Dabei wurde besonders die Unterscheidung
zwischen Stockschlagen und Schlägerstellen analysiert.
Daneben waren auch die „ins Brett gespielten Bälle“ ein
Thema.
An beiden Turniertagen wurden die
Schiedsrichter in jedem Spiel beobachtet – vielen
herzlichen Dank an all die erfahrenen Schiedsrichter,
die sich dafür Zeit genommen haben –, so dass der
Lehrstab ein rundes Bild, eines jeden Kandidaten
gewinnen konnte. In einer Halle wurden diese
Beobachtungen mit Hilfe von Videoaufnahmen – Uli
Bergmann sei Dank! – unterstützt. Die Spielbesprechungen
im Anschluss konnten so sehr objektiv und konstruktiv
gestaltet werden. Sich selbst dabei einmal an der Pfeife
sehen zu können, war für den ein oder anderen jungen
Schiedsrichter neu und ungewohnt, in jedem Fall aber
hilfreich. Und auch mancher Beobachter musste bei
nochmaliger Betrachtung einzelner Szenen während der
Videoanalyse seine ursprüngliche Einschätzung
revidieren.
Am Ende zogen die Schiedsrichter und
auch die Ausbilder ein positives Fazit des Lehrgangs.
Und auch der in diesem Jahr sportlich nicht ganz so
erfolgreiche Westdeutsche Hockey-Verband konnte sich
über vier neue DHB-Nachwuchsschiedsrichter freuen.
|