Hockey Nachrichten

 

Saarbrückens Studenten gelingt Überraschungssieg

Deutsche Hochschulmeisterschaften 2013 im Hallenhockey fanden in Köln statt

 

Die Überraschungssieger von der Uni Saarbrücken. Von links Felix Schwamb (HTW Saarbrücken/HTC Neunkirchen), Albrecht v. Hardenberg, Jarmo Kruse, Philipp Jung, Florian Strube, Nils Vossebein, Jonas Neurohr (alle Uni Saarbrücken/HTC Neunkirchen). 

 

10.01.2013 - Mit einem Überraschungssieg bei den Herren durch die WG-Uni Saarbrücken gingen die Deutschen Hochschulmeisterschaften im Hallenhockey am 3./4. Januar in der DSHS Köln zu Ende. Bei den Damen gelang dem Titelgewinner von 2010, der WG-TH Aachen, mit dem Gewinn der Meisterschaft 2013 eine Titelverteidigung mit ungewöhnlicher, zweijähriger Verzögerung: In den Vorjahren waren die Meisterschaften ausgefallen, wodurch die Sportart Hockey zwischenzeitlich sogar kurz vor einem Ausschluss aus dem Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverband (adh) stand.

Trotz oder wegen der schon gewohnten Probleme bei der Suche nach einem geeigneten, das heißt freien Termin, kamen in Köln wenige Tage nach dem Jahreswechsel unter der Woche in der Ferienzeit   unmittelbar vor dem Wochenende mit den wichtigen Vorbereitungsturnieren aller Vereine, 15 Mannschaften von 13 Hochschulen zusammen, um ihre Hallenmeister 2013 zu ermitteln.
Berücksichtigt man, dass bei den Feldmeisterschaften Anfang Juli 2012 in Neuss weitere sieben Hochschulen vertreten waren, kann und muss man erfreut festhalten, dass das Interesse an einer Teilnahme an den Deutschen Hochschulmeisterschaften im Hockey wieder sehr hoch ist.
Da die verschärften Studienbedingungen in der heutigen Zeit aber Spieltermine unter der Woche praktisch unmöglich machen, und da Prüfungen, Praktika, Exkursionen usw. auch in den vorlesungsfreien Zeiten immer wieder Mannschaften sprengen, ist das Hochschulhockey bei der Terminfindung für die Hochschulmeisterschaften dringend auf eine Unterstützung durch den DHB angewiesen.
Das im Hochschulbereich mögliche und immer geförderte Miteinander von Verbandsliga- und Bundesligaspielern, von „Freizeitspielern“ bis zu Olympiasiegern - in Köln trat z.B. Linus Butt für seine Kölner Hochschule an - trägt nicht nur zum familiären Charakter unserer Sportart bei, sondern bietet vielen über das Hochschulhockey die Gelegenheit, nach weniger guten Erfahrungen in ihrer Jugend, zum Hockeysport zurückzufinden. Zukünftige Entscheidungsträger, die sich auch noch später zu ihrer alten Leidenschaft bekennen können, werden zu immer wichtigeren Unterstützern unserer Sportart.  
Wenn man weiterhin weiß, dass nicht nur der erste Deutsche Hochschulmeister im Feldhockey bereits 1910, also 27 Jahren vor dem ersten Deutschen Vereinsmeister, sondern auch der erste Deutsche Hochschulmeister im Hallenhockey 1958, auch vier Jahre vor dem ersten Deutschen Vereinsmeister in der Halle ermittelt wurde, kann man die Bedeutung des Hochschulhockeys für die Entwicklung unserer Sportart erahnen.
Da gerade heute aber auch die ältere Hockeyjugend, die A-Jugend, dringend nach einem vor Punktspielen der Erwachsenen geschützten Wochenendtermin für ihre Meisterschaften sucht, könnten Schüler und Studenten, zwei gesellschaftliche Gruppen, die immer wieder für die Spitzenleistungen im deutschen Hockey stehen, sogar mit dem gleichen Termin unterstützt werden.  

Herren: Trotz starker Besetzung klemmte es bei Favorit Köln

In den Gruppenspielen der Herren lief es für die Favoriten aus Köln, der Wettkampfgemeinschaft der Uni und der Sporthochschule, mit den Bundesligaspielern v.Oertzen, Lorenz, Klein (alle CHTC), Schmitz und Leist (beide Neuss) um Olympiasieger Linus Butt (CHTC), nur nach den Ergebnissen nach Plan: die WG-Uni Jena konnte, nach einem 1:1 bei Halbzeit, am Ende nur knapp mit 6:5 bezwungen werden und gegen die WG-Uni Kiel kam man nach einem 2:2 bei Halbzeit am Ende nur zu einem mäßigen 5:3. Gegen die WG-TU Braunschweig musste man nach zahlreichen Absagen im Vorfeld der Meisterschaft sogar in Unterzahl anzutreten, denn die Krefelder Butt und v.Oertzen mussten Donnerstagabend  noch ein kurzfristig angesetztes Trainingsspiel mit ihrer Bundesligamannschaft absolvieren. Hinter Köln kam die WG-Uni Jena (alle Spieler spielen beim SSC) mit der besten Torquote aller Teams verdient in das Halbfinale.
In der Gruppe 2 hatte die WG-Uni Saarbrücken, deren Mannschaft zwar komplett für den HTC Neunkirchen spielt, aber Spieler mit Zweitligaerfahrung neben den beiden ehemaligen U16-Nationalspielern Nils Vossebein und Jonas Neurohr aufbieten konnte, einen optimalen Spielplan erwischt: einem ungefährdeten 4:0 gegen die Uni Marburg folgte mit einer kleinen Steigerung ein  7:4 gegen die WG-Uni Münster, bevor es zum Spiel um den Gruppensieg gegen die Uni Wuppertal kam. Beide wollten unbedingt mit einem Sieg den Kölnern im Halbfinale ausweichen, was Saarbrücken mit einem unerwartet deutlichen 10:4 eindrucksvoll gelang.  

Damen: Aachen dreht 0:2-Rückstand im Finale

In den Gruppenspielen der Damen setzten sich Aachen durch seine mannschaftliche Geschlossenheit und Karlsruhe und Frankfurt nicht zuletzt durch ihre erfahrenen Bundeligaspielerinnen auf den Schlüsselpositionen, Corinna Przybilla (WG Karlsruhe/TSV Mannheim) und Marie Münch (Uni Frankfurt/SC Frankfurt 1880), souverän durch.
Im Halbfinale konnte Frankfurt aber wenige Sekunden vor Spielende das verwaiste Tor der Karlsruherinnen zum vorentscheidenden Führungstor nicht treffen und musste sich dann in der zweiten Verlängerung unglücklich mit 4:3 geschlagen geben. Ähnlich unglücklich verlief das Finale dann für die Karlsruherinnen: Nach einer 2:0-Halbzeitführung stand es bei Spielende 2:2 und nach der Verlängerung 4:2 für die ruhig aufspielenden Titelverteidigerinnen aus Aachen.  

Erfolgreicher Titelverteidiger: die Studentinnen der TH Aachen mit Jennifer Anders, Vanessa Rexin, Elisa Kirberich, Frederike Pehlke, Jolande Footen (TW), Julia Baukloh, Ann-Katrin Baukloh, Sabine Tillmann (alle Aachener HTC) und Frederike Horn (Gladbacher HTC).


Dramatik kam dann auch im Herrenfinale zwischen Köln und Außenseiter Saarbrücken auf. Beide hatten ihre Halbfinals gegen Wuppertal mit 9:5 bzw. Jena mit 6:3 sicher über die Zeit gebracht. Trotz einer frühen Führung und guter Chancen wollte den Kölnern kein weiterer Treffer gelingen. Im Gegenteil. Unmittelbar vor Halbzeit konnte Saarbrücken noch einen seiner wenigen Konter erfolgreich abschließen. Selbst der Führungstreffer der über sich hinaus wachsenden Saarländer wenige Minuten nach Wiederanpfiff zum 2:1 schien die Kölner nur wenig zu beeindrucken, denn sie erspielten sich immer wieder Chancen. Selbst in der Schlussminute hatten die Kölner mit zwei Strafecken noch beste Ausgleichsmöglichkeiten. Gäbe es einen Sonderpreis für den erfolgreichsten Pfostenschützen, er ginge zweimal nach Köln.

Sonderlob für Gastgeber DSHS Köln

Sonderlob erhielt der Gastgeber, die DSHS Köln, vertreten durch Lennard Leist und den Hochschulsportleiter, Dr. Norbert Stein, bei der schwierigen Ausgestaltung des Turnierrahmens aufgrund der Ferienzeit. Neben den zwei unmittelbar benachbarten Sporthallen für den Spielbetrieb, standen zwei, in begrüßenswerter Weise von der Hochschulleitung zur Übernachtung freigegebene Sporthallen zur Verfügung. Für den Turnierabend konnte in der unmittelbaren Nachbarschaft die „Alm Hütt´n“ auf dem Gelände der „Playa in Cologne“  gewonnen werden.  
Die Finalspiele am Freitag im Hockey-Judo-Zentrum wurden vom Westdeutschen Hockey-Verband durch Hans-Werner Sartory und seinen Kollegen gewohnt souverän geleitet.

Die Ergebnisse

Herren:
Gruppe 1:
WG Köln – WG Jena 6:5, - WG Kiel 5:3, - WG Braunschweig 4:1; WG Jena – WG Braunschweig 10:2, - WG Kiel 5:0; WG Kiel – WG Braunschweig 4:1.
1. Köln 15:9 Tore / 9 Punkte, 2. WG Jena, 20:8/ 6, 3. WG Kiel 7:11/ 3, 4. WG Braunschweig 4:18/ 0.
Gruppe 2: WG Saarbrücken – Uni Marburg 4:0, - WG Münster 7:4, - Uni Wuppertal 10:4; Uni Wuppertal – WG Münster 11:0, - Uni Marburg 4:1; Uni Marburg – WG Münster 2:2.
1. WG Saarbrücken 21:8/ 9, 2. Uni Wuppertal 19:11/ 6, 3. Uni Marburg 3:10/ 1, 4. WG Münster 6:20/ 1.
Platz 5 – 8: WG Kiel – WG Münster 3:5, Uni Marburg – WG Braunschweig 5:4; um den 7. Platz: WG Kiel – WG Braunschweig 4:3; um den 5. Platz: Uni Marburg – WG Göttingen 9:4.
Halbfinale: WG Köln – Uni Wuppertal 9:5, WG Saarbrücken – WG Jena 6:3.
Um den 3. Platz: Uni Wuppertal – WG Jena 5:4. Endspiel: WG Köln – WG Saarbrücken 1:2.

Damen:
Gruppe 1:
Uni Franfurt - WG Münster 4:1, - Uni Marburg 11:0; WG Münster - Uni Marburg 2:0.
1. Uni Frankfurt 15:1 Tore/ 6 Punkte, 2. WG Münster 3:4/ 3, 3. Uni Marburg 0:13/ 0.
Gruppe 2: WG Aachen – WG Göttingen 3:1, - WG München 4:0, - WG Karlsruhe 9:1; WG Karlsruhe – WG München 5:0, - WG Göttingen 4:3; WG München – WG Göttingen 2:0.
1. WG Aachen 16:2/ 9, 2. WG Karlsruhe 10:12/ 6, 3. WG München 2:9/ 3, 4. WG Göttingen 4:9/ 0.
Platz 5-7: Uni Marburg – WG München 2:1, - WG Göttingen 0:7; WG München – WG Göttingen 0:0.
Halbfinale: Uni Frankfurt – WG Karlsruhe 3:4 n.V., WG Aachen – WG Münster 4:0,
Um den 3. Platz: Uni Frankfurt – WG Münster 7:0. Endspiel: WG Karlsruhe – WG Aachen 2:4 n.V.  

Dr. Hans-Werner Schrader, DC-Hockey im adh

 

 
19. Mai 2024
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