Durchhänger nach der Pause blieb unbestraft
Zeitweise mühsamer 6:3-Auftaktsieg der deutschen Mannschaft gegen Russland
12.07.2011 - Mit einem 6:3 (3:0)-Sieg gegen Russland sind die deutschen Jungen in die U18-Europameisterschaft in Utrecht gestartet. Nach souveräner erster Halbzeit verlor die Mannschaft von Bundestrainer Uli Weise zu Beginn der zweiten Hälfte den Faden. Ein 3:0-Vorsprung schmolz auf 2:3 zusammen, ehe Deutschland wieder auf 6:2 davonzog. Die Tore schosen Joshua Delarber (3), Jonas Gomoll (2) und Jan Christopher Rühr. „Wir müssen uns gegen die Holländer morgen deutlich steigern, denn die waren gegen Irland besser als wir in unserem heutigen Spiel“, so DHB-Teammanager Carlos Navarette.
Die DHB-Auswahl startete optimal in ihr Auftaktspiel. Noch nicht einmal 60 Sekunden waren durch, als Jan Christopher Rühr den Ball im russischen Netz versenken konnte. Danach tat sich vor den Toren erst einmal länger nichts, obwohl die deutsche Mannschaft fast durchgehend die Spielkontrolle hatte. Nach 20 Minuten erhöhte dann Jonas Gomoll auf 2:0, als er eine lange Ecke per Direktabnahme verwandelte. Kurz vor der Halbzeit wurde der Vorsprung auf 3:0 ausgebaut, als Rühr gute Vorarbeit für Vollstrecker Joshua Delarber leistete (32.).
Konnte Uli Weise seine Schützlinge in der Pausenbesprechung noch loben und allenfalls ein noch schnelleres Passspiel einfordern, fiel dem Coach bald nach Wiederbeginn fast die Kinnlade herunter. Erst gab es gegen Frederik Hillmann nach körperlichem Spiel eine Zeitstrafe (in der ersten Halbzeit hatte bereits Jan Christopher Rühr nach Meckern den gelben Karton gesehen), und schon eine Minute danach schafften die Russen das 1:3, als Torhüter Mark Appel getunnelt wurde. Drei Minuten stand es gar nur noch 3:2, die Deutschen hatten mittlerweile ziemlich den Faden verloren, das Spiel drohte zu kippen.
Ganz wichtig war, dass nach 48 Minuten das 4:2 fiel, als Russland eine Ecke nicht verwandeln konnte und im Eckenkonter Joshua Delarber sein zweites Tor erzielen konnte. Und der Dürkheimer war nun in Torlaune. Vier Minuten danach traf Delarber mit einer Ecke links unten – 5:2. Deutschland hatte sich zum Glück wieder aus dem Tief gerappelt und erhöhte nach 60 Minuten nach einem weiteren Eckenkonter, diesmal durch Jonas Gomoll abgeschlossen, auf 6:2. Ein letzter Schönheitsfehler war zwei Minuten vor Ende das dritte Gegentor zum 6:3-Endstand.
„Russland spielte sehr unorthodox, hatte eigentlich gar kein Spielsystem. Das war nicht immer einfach zu handeln für unsere Mannschaft. Aber besonders gut haben wir uns vor allem in der zweiten Halbzeit nicht angestellt. Die vorgegebenen Ansagen von draußen müssen einfach besser umgesetzt werden“, meinte Carlos Navarette. Trainer Uli Weise beklagte das von seinen Schützlingen im zweiten Durchgang zeitweise gespielte „Altherrenhockey“ mit wenig spielerischer Disziplin.
Morgen geht es um 16.05 Uhr gegen Gastgeber Niederlande.
Tore:
1:0 Jan Christopher Rühr (1.)
2:0 Jonas Gomoll (20.)
3:0 Joshua Delarber (32.)
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3:1 Russland (38.)
3:2 Russland (41.)
4:2 Joshua Delarber (48.)
5:2 Joshua Delarber (E, 52.)
6:2 Jonas Gomoll (60.)
6:3 Russland (68.)
E: 5 (1) / 4 (0)
Gelb: Rühr (25.), Hillmann (37.)
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